Rotbach Chörli Bühler
Jodelproduktionen aus dem Appenzellerland sind keine Seltenheit, weshalb die Gefahr besteht, dass sie wenig beachtet werden. Dieses Schicksal aber wird die neue CD des Rotbach Chörlis nicht erleiden.
Das seit 1971 bestehende Rotbach Chörli aus dem appenzellischen Bühler hat kürzlich seinen fünften Tonträger vorgestellt. Unter der Leitung von Christoph Wüthrich hat der imposante Klangkörper ein abwechslungsreiches, fein unterhaltendes Programm bereitgestellt. Neben dem Jodelgesang sind auch fünf Ländlermusiktitel von der Kapelle Holdrio zu hören. Soweit die Fakten. Und jetzt zur Besonderheit: Es ist für den Jodelkenner ein spannendes Erlebnis, bekannte Jodellieder aus der ganzen Schweiz für einmal im Appenzeller Dialekt und auch in Verbindung mit Appenzeller Naturjodel gesungen zu hören. Das 19 Titel umfassende Programm beginnt denn auch mit dem Jodelhit von Hannes Fuhrer «E Hand voll Heimatärde». Weiter zur angesprochenen Kategorie gehören «I bin e Jodlerbueb» von Ruedi Rymann, «Bärgwanderig» von Ueli Moor und schliesslich auch noch «Dankbar si» von Josef Dubach. Das Rotbach Chörli, zu welchem 20 Männer im besten Sängeralter gehören, zeigt sich als reifer, gut geführter Klangkörper.
Eine weitere Kategorie bilden die traditionellen und neckischen Lieder wie «Wo mag sie sein», «Alpenros’» und «Alli Engeli», die immer wieder Spass machen. Und schliesslich noch zu dem, was man von einem Appenzeller Jodlerklub offensichtlich erwartet: das Zauren. Und auch das können die Jodler vom Rotbach Chörli hervorragend! Mit Louis Müller, Beat Schläpfer, Jürg Höhener, Peter Schläpfer, Markus Dörig und Hans-ueli Heim stehen gleich sechs versierte Vorjodler zur Verfügung. Vom schön tragenden Chor begleitet, werden die sieben Naturjodel – angenehm ins Programm eingebettet – vorgetragen.
Ja, der Chor versteht es, nicht nur urchig und volkstümlich zu sein, sondern beherrscht zudem die Kunst der Unterhaltung. Dazu tragen auf dieser CD auch die Klänge der jungen Kapelle Holdrio bei, die musikalisch ihre Appenzeller Herkunft nicht verbergen kann und damit weiter zum «Appenzeller-Gefühl» dieser wunderbaren Produktion beiträgt.