Alte Tänze auf alten Örgelis

21. Stöpselbasstreffen

Rund drei Dutzend Schwyzerörgeler bewiesen am 21. Stöbselbasstreffen in der Waage Lauerz, dass unsere Vorfahren grossartige Musik schufen. Stöpselbässli sind grundsätzlich die ersten Schwyzerörgelis und wurden zwischen 1885 und zirka 1925 gebaut. Die meisten im Schwyzer Hinterdorf bei Alois Eichhorn. Aber auch Robert Jten (Pfäffikon/SZ) und Joseph Nussbaumer (zuletzt in Bachenbülach) stellten diese heute wieder gesuchten Instrumente her.

Josef Betschart, Albert Marty und Albert Fässler luden am Tag vor Dreikönigen 1995 im Restaurant Waage in Lauerz zu einem ersten Stöpselbasstreffen. Das war zum Zeitpunkt als das heutige Standart-Schwyzerörgeli mit 18 Bässen und 31 meist dreichörigen Melodiestimmen wieder massiv an Popularität gewann und sich eher alte Musikanten oder eben Liebhaber noch dem massiv eingeschränkteren Stöpselbass-Örgeli mit 6-10 Bass- und Begleitknöpfen, die teils sogar wechseltönig sind, annahmen. So wurde bei Vroni Steiner-Herger und ihrem Team in der gemütlichen Waage Jahr für Jahr vor allem alte Innerschwyzer Tänze auf diesen alten und schmucken Instrumenten gepflegt. Kein Bass und schon kein herkömmliches Schwyzerörgeli durften dabei mit auf den Giigäbank und wenn schon ein anderes Instrument dann maximal eine Geige, ein Trümpi (Maultrommel) oder vielleicht einmal eine Klarinette. Aber mit dieser Konsequenz, dem Charme der Musikanten und ihren Ländler, Schottisch, Walzer oder Mazurkas wurde das Stöpselbasstreffen schnell zu einem wiederkehrenden Glanzmoment der Innerschwyzer Volksmusik.

Im Sinne der Vorfahren
So war es auch am Donnerstag beim 21. Treffen. Ein Stück war schöner als das andere und als Zuhörer konnte man nur Staunen ab der Musik, die zum Teil vor über hundert Jahren von unseren Vorfahren in ihren Tälern, Stuben oder auf den Alpen geschaffen wurde. Und es spielten nebst vielen Schwyzerörgeligrössen auch Nachfahren von Legenden wie Georg-Anton Langenegger (Egg-Basch), Anton Betschart (z’Jakä Tönel) oder Rees Gwerder (Eigeler). Und diese Tänze von diesen Musikanten und teils sogar noch auf den Instrumenten der Grössväter oder Onkel zu hören, war definitiv ein Hochgenuss.