Einträge von Hanspeter Eggenberger

Innerrhoder Tanzmusik

Der 100. Geburtstag des Appenzell Innerrhoder Tanzmusikantenverbands war einer der äusseren Anlässe für den Autor Joe Manser, das Buch über die Volksmusik der Innerrhödler zu schreiben. Dahinter stehen aber auch frühere Werke von ihm und seinem Vater, die durch das neue Buch gewissermassen eine Vervollständigung erfahren.

Schmittechörli Necker

Im Neckertal hat die einfache, urchige Art des Jodelns traditionelle Wurzeln. Seit mehr als 30 Jahren pflegt das Schmittechörli Necker diese sympathische Sangesart, die es jetzt auf der mittlerweile dritten eigenen CD mit 18 Titeln präsentiert. Die Vizedirigentin Margrit Grob hat selber vier Naturjodel aus dem eigenen Ideentruckli beigesteuert. Mit markantem Aufjauchzen beginnen sie allesamt, bevor sie vom tragenden Gradhebe der Männer und Frauen gehalten werden. Erinnern einige Passage an Zäuerli aus dem nahen Appenzellerland, so zeigt sich das Chörli in den gegen das Titelende gesungenen rhythmischen Teilen typisch toggenburgerisch.

Thomas Biasotto Big Band

Würden auf der CD der Thomas Biasotto Big Band nicht Titel wie «Hopp de Bäse Kurt», «Metzgers Märtel», «Urnerbode Kafi» oder «Heirassa Bossa» stehen, und wären nicht schon auf der Titelseite die Solisten Carlo Brunner und Lisa Stoll erwähnt, so hätte es diese neue Scheibe wohl kaum auf den Schreibtisch des Land&Musig-Kritikers geschafft. Mit einiger Vorsicht hat dieser die Scheibe dann auch in den Player eingelegt. Was es dann aber zu hören gab, ist nicht von schlechten Eltern.

Handorgelduo Betschart-Müller

Handorgelduett-Fans freuen sich derzeit über das Erscheinen der CD mit dem zwar banalen, jedoch absolut zutreffenden Untertitel «Diverses». Gemeint ist damit wohl die Auswahl der diversen Komponisten, die in den Glanzjahren der Ländlermusik zwischen den 1960er- und 1980er Jahren zu den landesweit bekannten Cracks gehörten. Genau dieser Musik haben sich die Brüder Tobias (Akkordeon) und Torsten Betschart (Klavier), Urs Müller (Akkordeon) und Peter Marggi (Bass) verschrieben. Zusammengefunden haben sich Tobias, Torsten und Urs aber durch die Vorliebe zur Musik ihres Grossvaters Alois Betschart «Pitsche Wysel». So verwundert es nicht, dass ein Fünftel des 20 Titel umfassenden Programms aus seiner Komponistenfeder stammt.

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Jodlerin Nadja Lanz

Am Kantonal-Bernischen Jodlerfest diesen Jahres in Steffisburg wird sie erstmals in ihrem Leben vor dem Fachpublikum und den Experten jodeln. Was sie dann dabei empfinden wird, ist ihr noch unklar. Eine Standortbestimmung ist ihr nach der nur kurzen Laufbahn jedoch wichtig und soll den weiteren Weg als Jodlerin öffnen.

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Choeur des Armaillis de la Gruyère

«Le ranz des vaches» mit dem Refrain «Liauba» ist wohl das bekannteste Lied aus dem Greyerzerland. Und es gibt keinen Chor auf der Welt, der das Lied schöner und eindrücklicher interpretieren kann, als jener der Sennen (Armaillis) von Gruyère. Dass der Chor mittlerweile auf der Basis des Volkslieds ein vielbe-achtetes Repertoire mit klassischen Liedern singt, dürfte weniger bekannt sein.

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Sagenweg am Bipperämter Jura

Manche Schweizer Landschaft kennt man oftmals eher wegen den Verkehrs-meldungen. Man rast auf der Autobahn hindurch und die landschaftlichen Schönheiten bleiben verborgen. Eindeutig dazu zählt das Bipperamt, wo sich seit einigen Jahren auch ein interessanter Sagenweg befindet.

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Echo vom Gätterli

Eine der ursprünglichsten Ländlermusikarten ist jene, die Altmeister Kasi Geisser oder Hermann Lott gespielt haben und gerade in der Innerschweiz gab es eine Vielzahl von sogenannten Bläserkapellen. Heute hat vielerorts das Schwyzerörgeli das Zepter übernommen. Umso auffälliger ist es, wenn eine Bläserkapelle im runden Stil aufspielt, wie zum Beispiel Pius Ruhstaller mit seinem Echo vom Gätterli.

Im Gedenken an Gabriel Betschart

Ländlermusik kann man auf ganz verschiedene Art hören. Während die einen schlichtweg die Feststimmung suchen, freuen sich andere an besonders runder Tanzmusik oder stil-echter Interpretation, und wiederum andere an harmonisch und technisch aufwändigen Kompositionen. Bei letzterer Gattung spricht man oft von konzertanter Ländlermusik, wie sie die Vorbilder «Heirassa» präsentierten.

Der Akkordeonist Willi Valotti war denn auch das grösste Vorbild des Muotathaler Akkordeon-Virtuosen Gabriel Betschart, der von 1982 bis 1989 vorerst in der Kapelle Sepp Wipfli spielte. Anschliessend gründete er das Trio Betschart-Betschart-Krienbühl. Seine nächste Station war dann die Kapelle Bruno Syfrig. Ausserdem war er mit den Bläsern Dani Häusler, Thury Horat und Walter Grimm zu hören. Oft spielte er auch im Duett mit dem Klavierbegleiter Urs Krienbühl und ab Mitte der 1990er Jahre gehörte der Bassist Oski Della Torre zu Gabriels Stammbegleitern. Seine Vorliebe galt der virtuosen Musik: Kein Lauf war ihm zu kompliziert und keine Harmoniewendung ausserhalb der drei Hauptstufen zu entfernt. Im Alter von erst 50 Jahren erlag Gabriel im Jahr 2011 einer Krankheit.