Helle Frauenstimmen in den oberen beiden Chorstimmen, die in den zwei unteren Stimmen der Männer zum vollständigen Klangerlebnis ergänzt werden, sind erste Eindrücke beim Anhören der ersten CD des Heimatchörlis Hemberg.

Rhythmisch präzise, gepflegte Interpretation mit viel Dynamik sind weitere Auffälligkeiten, die den Zuhörer schnell begeistern. Die Erhaltung überlieferter Melodien und Texte, wie auch das Vortragen neuerer Kompositionen, sind Anliegen des Chores. Dabei steht die unverfälschte Darbietung von Naturjodeln aus dem Toggenburg und Appenzellerland im Zentrum der Interessen der Jodler-innen und Jodler aus der Neckertaler Berggemeinde Hemberg. Geprägt wird der Chor heute durch ihren musikalischen Leiter Ruedi Roth, der nicht nur eine stilsichere Hand als Dirigent beweist, sondern auch als Komponist von vier Naturjodeln und einem Jodellied im heimelig-urchigen Jodelprogramm vertreten ist. Vier Lieder anderer einschlägiger Komponisten, ein Toggenburger Naturjodel sowie drei Zäuerli aus dem angrenzenden Appenzellerland vervollständigen das abwechslungsreiche Gesangsprogramm dieser CD, das so auch einen repräsentablen Querschnitt durch das Repertoire darstellt. Das ist Toggenburger Gesangskultur, die den Bezug zum Brauchtum ebenso spüren lässt, wie den Spass an schönem unterhaltendem Singen.

Als Trouvaille sieht der Schreibende die einfühlsam ins Programm integrierten sechs Ländlermusiktänze des Ländlerquartetts Roth. Seit 2011 spielen die Geschwister Armin und Luzia Blatter mit ihren Cousinen Andrea und Marlene Roth zusammen. Ihre Leidenschaft ist der runde Rhythmus der Handorgelmusik in der Art ihrer Vorbilder wie etwa Echo vom Druosbärg, Esther und Edith, Schuler-Muheim oder Chüeisgruess. Mit drei Schottisch, einem Ländler, einem Walzer – eine Eigenkomposition von Marlene Roth – und der unverwüstlichen Polka  «Üses Müeti» tragen sie im hübschen Konzert der Toggenburger nicht nur akustische Erholung im Jodelprogramm, sondern anmächelige, passende Instrumentaltitel bei.