Geris Ländlertipp vom 10. August 2016

5. Stubete am See

Nach dem eindrücklichen Appenzeller Ländlerfest vom vergangenen Wochenende folgt vom 19. bis 21. August ein weiteres grosses Volksmusik-Festival. Nicht draussen auf dem Lande, sondern in der Stadt Zürich. Und nicht mit Konzerten, verteilt auf diverse Plätze und Lokale, sondern konzentriert auf vier Bühnen in der Tonhalle Zürich, die mit dem grossen Saal über einen Raum verfügt, der als einer der besten Konzertsäle der Welt gilt: Die Stubete am See in ihrer fünften Ausgabe.

Die Organisatoren – ein gut eingespieltes Zwei-Mann-Team mit Florian Walser (Künstlerischer Leiter) und Johannes Schmid-Kunz (Administrativer Leiter) – präsentieren auf vier Bühnen der Zürcher Tonhalle (und auf dem Zürcher «Bauschänzli») insgesamt 40 Konzerte mit acht Premieren und fünf CD-Neuerscheinungen. Die Stubete am See bezeichnet sich als Festival für Neue Schweizer Volksmusik. Florian Walser legt Wert auf die Feststellung, dass «Neu» sehr bewusst gross geschrieben werde, weil vorwiegend noch nie Gehörtes und von 34 verschiedenen Ensembles grösstenteils noch nie Gespieltes dargeboten werde.

Bewusst beschränke sich die Stubete am See weiterhin auf Ensembles aus der Schweiz, um diese lebendig wachsende Szene angemessen abbilden zu können, heisst es im Vorwort des künstlerischen Leiters. Die Regel hat auch hier eine Ausnahme. Und die ist neben der Vielfalt der zu erwartenden Musik bemerkenswert.

Neben Musikantinnen und Musikanten, die traditionelle Schweizer Musik nicht nur selber schätzen und sie entsprechend würdigen, sondern sie teilweise auch erforschen und mit ihr frei und innovativ umgehen, wird auch eine Musikgruppe aus dem Nahen Osten die Stubete am See bereichern. Dazu Florian Walser: «Hassan Taha aus Syrien und seine neun Musikanten erzählen in der Konfrontation von schweizerischem mit syrischem Liedgut vom Schmerz der Flucht und vom Umgang mit dem Begriff Heimat! Die Stubete am See lässt Musik statt Fotoreportagen sprechen».

Der Anlasses beinhaltet auch ein reich angerichtetes Rahmenprogramm: Dem Einführungsabend am 18. August folgen am Freitag der Stubete-Ball, aber auch interessante Ausstellungen, Tanzkurse, weitere CD-Vorstellungen, ein abwechslungsreiches Kinderprogramm sowie die Tanz-Stubete mit Überhöckler-Beiz bis tief in die Nacht hinein am Samstag. Fazit: Die Stubete am See zeigt alle zwei Jahre eine Gesamtschau eines sich stets wandelnden und weiter entwickelnden Musikgenres.

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