Geris Ländlertipp vom 11. Januar 2017

Über Stock und Stein

Die Herausgabe der von der Baselbieterin Hanny Christen (1899-1976, Musig-Hanneli genannt) gesammelten Volksmusikstücke im Jahre 2002 gehört mit zur Entwicklung der schweizerischen Volksmusikszene. Die Sammlung, gefasst in 12 Bände, enthält über 12‘000 Melodien aus der Zeit zwischen 1800 und 1940, allesamt gesucht und gefunden bei unseren Vorfahren in der ganzen Schweiz. Der Multiinstrumentalist und ehemalige Volksmusikredaktor vom Schweizer Radio DRS, Ueli Mooser, und seine Frau Chatrina, wollten verhindern, dass die grosse Arbeit der Hanny Christen alleine für das museale Dasein in den Bibliotheken geleistet wurde, und gründeten im selben Jahr mit Musikfreunden eine Formation mit dem respektvollen Namen «Hanneli-Musig». Diese feiert somit ihr 15-Jahr-Jubiläum und geht ab 29. Januar 2017 mit einer neuen CD auf Konzert-Tournee.

Die Formation beschäftigt sich ausschliesslich mit der erwähnten Sammlung. Ihre Mitglieder Ueli Mooser, Fränggi Gehrig, Dani Häusler, Christoph Mächler, Fabian Müller und Johannes Schmid-Kunz waren und sind bekannte Grössen in verschiedenen Volksmusikformationen. Die Hanneli-Musig selber ist aber vor allem als Konzertformation unterwegs. Sie wurde nach ihrer Gründung auch so etwas wie Wegbereiterin für die Szene der «Neuen Volksmusik». Obwohl das Melodienmaterial alt ist, darf dessen Interpretation durch die Hanneli-Musig als neuartig bezeichnet werden. Wahrscheinlich wird damit – wohl nicht zwingend beabsichtigt – die Herkunft des gar nicht so einfachen Begriffes «Neue Volksmusik» etwas mit erklärt. Seit 15 Jahren erfreut jetzt also die Hanneli-Musig das Publikum in der Schweiz und auch im Ausland in Konzerten und auf sechs Tonträgern.

Die siebte CD beinhaltet ausschliesslich Tänze aus den Kantonen Glarus, St. Gallen und Graubünden. Jene aus dem Kanton St. Gallen stammen aus dem Taminatal, aus Hemberg und Schönengrund, überliefert durch Emil Brunner «Boden», aus Schänis, überliefert durch Alfred Fäh, und die Toggenburger Hausorgel-Tänze durch die Familie Bollhalder, Wildhaus. Die Glarner Tänze stammen aus dem Repertoire der Glarner Bauernkapelle, überliefert durch Beat Ryhner und Hans Jenny-Stamm, Matt, «Tänz aus Schwändi» , Abraham Zimmermann (1946) und Glarner Tänze «für d Trachtelüt». Die Bündner Tänze findet man in den Repertoires von Peter Davoli, Davos /Samedan, Kontratänze aus Ftan, überliefert durch Martin Peider Schmid von Grüneck, von Cla Genua, Sent, (vermutlich überliefert durch Nott Caviezel, Seraplana), Bündner und Engadiner Tänze (überliefert durch Giacomin Morell, Ardez).

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch