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Geris Ländlertipp vom 15. Februar 2017

Haarsträubende Geschichte

Hätte er dieser Tage nicht höchstpersönlich in einer Kolumne darüber geschrieben, wäre die Geschichte hier in Geris Ländlertipp nicht thematisiert worden. Da und dort findet man sie schrecklich, Dani Häuslers Haare respektive «Haarpracht». Ein anderes Wort für schrecklich ist haarsträubend. Passt!

Die Frage «Wetsch es nüd emal abhaue» begleite ihn seit über 20 Jahren, erklärt sich der virtuose Bläser, Komponist und Musiker. Als Kind der 1980er-Jahre hätten ihm lange Haare immer gefallen, und seit seiner Zeit als Band-Leader bei «SRF bi de Lüt» als «de Klarinettler mit de lange Haar» seien sie zum Markenzeichen geworden.

Dani Häuslers Leben zwischen traditioneller und moderner Volksmusik im Umfeld von Giigäbank und Musikhochschule habe ihn gerade auch wegen dem Wiedererkennungswert nie zur Aufgabe seiner Haarpracht bewogen. Prägnante Erscheinungen in der Szene lassen diese Haltung durchaus nachvollziehen. Syti Dominis Markenzeichen waren nicht nur das Juuze und urchige Begleiten an der Bassgeige, sondern auch dessen Vollbart. Nicht nur das Schwyzerörgeli, auch Peter Zinslis Schnauz machten den Träger zur Legende. Wer könnte sich die Koryphäen Ueli Mooser ohne Pagenfrisur oder René Wicky ohne dessen dickrandiges Brillenmodell vorstellen, das er seit Jahrzehnten unter den inzwischen von blond zu ergrauten Haaren trägt?

Der klassisch ausgebildete Klarinettist und – zusammen mit Markus Flückiger – Innerschweizer-Kulturpreisträger (2011) überrascht in seiner haarigen Kolumne mit einer derart nüchternen Prognose, die weitere Diskussionen dazu erübrigen, hingegen eine heutige Modeströmung ins Zentrum der diversen Meinungen stellt: «Solange sie mir und meiner Frau gefallen, behalte ich sie. Falls das ändert, schneide ich sie ab. Ist doch eine Kleinigkeit. Wäre ich nämlich ein Kind der Nuller- und Zehnerjahre dieses Jahrtausends, wüsste ich nicht, wie ich meine von oben bis unten tätowierten Arme wieder neutral hinbekommen sollte».

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch