Geris Ländlertipp vom 16. August 2017
Altdorf im Fokus
Ab Freitag bis Sonntag kommt es in Altdorf zur zehnten Ausgabe des seit 1999 alle zwei Jahre stattfindenden internationalen Musikfestivals «Alpentöne». Dieses bietet auf Plätzen und in Lokalen ebenso traditionelle wie experimentelle Musik aus dem Alpenraum. Was zu hören ist, rührt aus dem Grenzbereich zwischen Klassik, Jazz, Folk und Volksmusik. Musiker und Musikerinnen stammen aus dem Appenzell und dem Tirol, aus den bayerischen Voralpen und dem Engadin, aus dem Piemont und den lombardischen Ebenen. Aus entlegenen, einsamen Regionen, aber auch aus grossen Metropolen wie München, Mailand und Marseille. Thema des Festivals sind Töne mit Bezug zu Alpen und Bergen. Einen musikalischen Stil gibt es nicht, die Art der Musik ist frei.
Das Musikprogramm ist so interessant vielfältig, dass es Besuchern schwer fallen dürfte, sich für dieses oder jenes Konzert zu entscheiden. Ein Beispiel vom Freitagabend: Die «Hanneli-Musig» auf dem Lehnplatz, nach ihnen «Die Fexer-Blasmusik zu Dritt» und anschliessend die achtköpfige Blaskapelle Skolka aus dem niederösterreichischen Weinviertel, die jamaikanischen Ska (Vorläufer von Reggae) mit österreichischer Polka mixt. Oder doch das abendfüllende Herbert Pixner Projekt im theater(uri)? Am Sonntagabend machen selbst die Einheimischen, Markus Flückigers Ambäck oder Fränggi Gehrig & Friends, die Wahl zur Qual.
Neben der Musik gibt es auch diverse Sonderveranstaltungen. Schon am Donnerstagnachmittag laden das Haus der Volksmusik und die Hochschule Luzern-Musik zur Fachtagung «Volksmusik ohne Grenzen» mit Fortsetzung am Freitag. Diesmal in englischer Sprache, was die Bedeutung des Podiums unterstreicht.
Am Donnerstagabend steht zudem eine musikalische Buchvernissage auf dem Programm. Dieter Ringlis Standardwerk zur Schweizer Volksmusik erscheint jetzt im Altdorfer Mülirad-Verlag in zweiter Auflage.
16 Musikerinnen und Musiker lassen sich im Konzert inhaltlich auf den Anhang zur Neuauflage des Buches ein. Als Mitautoren im Buch werden sie «ihr» Instrument im Kontext zum Buchtitel möglichst vielfältig auf die Bühne bringen. Sie spielen Stücke der Altmeister und zeigen mit Eigenkompositionen, wie sie heute selber mit Volksmusik umgehen. Tradition und Innovation begegnen sich bewusst und respektvoll. Das führt dazu, dass immer wieder in neuen Besetzungen gespielt wird, was den Abend zu einem kurzweiligen und einzigartigen Vergnügen macht.
Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch