Geris Ländlertipp vom 19. Juli 2017
S gaht bald los uf em Stoos
«Uf em Stoos ob Schwyz» ist der Titel des wohl bekanntesten Liedes von Cecilia Schmidig (1919-2012), der Frau des legendären Muotathaler Handorgelspielers Franz Schmidig senior (1917-2008), genannt «s Lunnis Franz». Cecilia Schmidig ist auch die Mutter von Franz Schmidig jun., einer der heute begnadetsten Akkordeonisten des Landes, sowie die Grossmutter einer höchst begabten Schmidig- und Gwerder-Kinderschar.
Dort, auf dem Stoos ob Schwyz, sollen sich laut mündlichen Überlieferungen anlässlich der Einweihung der ersten Stooskapelle schon vor dreihundert Jahren (1721) Hirten und Sennen Zweikämpfe im Häggeln, Steinstossen und Springen geliefert haben. Schon 1853 an der Jakobskilbi, fand gleicherorts auch das erste Schwingfest statt. Vor 96 Jahren organisierte der im selben Jahr 1921 gegründete Schwingerverband Mythen erstmals den Stoos-Schwinget, der somit am 13. Juni 2021 sein 100-jähriges Jubiläum feiern dürfte. Bekannte Schwinger zieren die Siegerliste: Achtmal gewann der bärenstarke Meli Kari, fünfmal der «einheimische» Mythenverbändler Philipp Laimbacher, 2007 und 2008 sogar mit einem geteilten Doppelsieg mit Bruder Adi Laimbacher.
Ob der am Samstag, 29. Juli erstmals zur Austragung kommende «Musig-Gnuss» auf dem Stoos sich dereinst an die oben erwähnten, populären Beispiele einreihen kann und in Jahrzehnten noch Tradition ist, wird sich weisen. Das Menü jednefalls ist angerichtet und es ist zu hoffen, dass es in zehn Tagen erstmals nicht nur in reichem Masse genossen, sondern in der Folge zum jährlichen Schmaus werden wird. Insgesamt 22 Ländlermusik-Formationen spielen ab Mittag und bis um 22 Uhr in neun Gasthäusern und Alpwirtschaften. Bei schönem Wetter draussen auf den Terrassen. Klingende Namen der hiesigen Volksmusikszene sind am Anlass unter dem Motto «gmüetlich, gnüsslich, tänzig» mit von der Partie.
Musig-Gnuss, das Ereignis, das Mitten in den Sommerferien für Ausflügler, Wanderer und insbesondere die Ländlerfreunde zu den fest fixierten Terminen im Kalender werden könnte, sofern ihm der erhoffte Erfolg beschieden ist. Vielleicht lässt sich die Hoffnung der Schwinger und des Schwingervolkes auch auf die Volksmusikfreunde übertragen: «Wir wünschen und hoffen», schreiben sie, «dass unserem Schwing- und Älplerfest auf dem Stoos auch im nächsten Jahrhundert sein bodenständiger und urchiger Charakter erhalten bleibt. Unsere Eigenständigkeit und die damit verbundenen Traditionen wollen und müssen wir behalten und pflegen, zum Wohle auch unserer Nachkommen!»
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