Geris Ländlertipp vom 22. Februar 2017

Das schleckt keine Geiss weg

Aber wo waren die Jungen? Immer wieder taucht die Frage im Publikum auf, wenn sie am Schluss eines tollen Ländlerabends miteinander über eben Erlebtes und Gehörtes diskutieren. Die Jungen waren schon irgendwo. Wahrscheinlich unter sich. Wie wir das in unseren jüngeren Jahren ja auch waren. Sie haben anderswo nach Klängen von Schwyzerörgeli, Bass, viel Gesang und Stimmung gefeiert und getanzt, während sich die Seniorenabteilung einigermassen geziemt anderen Ländlerklängen hingab. Zugegeben, der Blick in die Runde eines Lokals, wo gerade die Ländlermusik spielt, zeigt ein immer vertrauteres Bild. Mit den Musikern zusammen wird auch deren Publikum älter. Das schleckt keine Geiss weg. Aussterben werden aber sowohl Musikanten wie auch deren neues Publikum nicht.  

Wie das 13. Eidgenössische Jungmusikantentreffen vom kommenden Samstag in Baar mit vorangehendem Baarer-Ländlerabend am Freitag beweist, fehlt es mit Sicherheit nicht an Nachwuchs. Alle vier Jahre erhalten Einzelspieler, Duos und Kapellen aus allen Sparten der Volksmusikszene an diesem Eidgenössischen Anlass die Chance, sich vor einer Fachjury zu präsentieren. Am nächsten Treffen wird ein Expertengremium unter der Leitung des Akkordeonisten Jörg Wiget (Gupfbuebe) die Leistungen der Jungmusikanten in einem schriftlichen Bericht beurteilen. Der ist die gute Basis für musikalisches Weiterkommen, das Können auf dem Instrument weiter zu entwickeln und die Freude am Musizieren ganz allgemein beizubehalten und zu fördern. Das Jungmusikanten-Treffen bietet erfahrungsgemäss auch immer wieder Gelegenheit, neue Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen. Wer sich also zutraut, auf der grossen Bühne zu spielen, wird ausserdem vom Publikum bewertet. Alle Teilnehmenden erhalten eine Erinnerung und den drei Erstplatzierten winkt ein Auftritt an einem grossen, nationalen Anlass.

100 Formationen aus fast allen Kantonen haben sich für das Eidgenössische Jungmusikantentreffen gemeldet. Schwyz stellt mit 15 die meisten Gruppen, gefolgt von Uri (14) und Zug (12). Die Glarner sind mit drei, der Kanton St. Gallen gar nicht vertreten. Unter den Teilnehmern hat es Jungformationen, die bereits Wettbewerbe an Radio und Fernsehen gewonnen haben, aber auch Unbekannte. Das sie die Chance packen, ist richtig, es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen. Auch die Stars, die am Freitagabend vor dem Wettbewerb am Samstag antreten, waren mal jung und haben klein angefangen: Echo vom Paradiesli, Moräne-Örgeler und vor allem Lisa Stoll und die Kapelle Carlo Brunner.

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