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Geris Ländlertipp vom 24. Januar 2018

Für Viva Volksmusik klatschen

Am nächsten Samstagabend von 20.00 bis 22.00 Uhr werden in Kreuzlingen Hunderte einer weiteren Ausgabe der Fernsehsendung «Viva Volksmusik» beiwohnen. Hundertausende sind am TV live dabei, wenn Nicolas Senn aus der «Bodensee-Arena» traditionelle, aber auch «weiter entwickelte» Schweizer Volksmusik präsentiert. Die bevorstehende Samstagabend-Kiste, wie grosse Eigenproduktionen von SRF auch bezeichnet werden, wird bereits die siebte Ausgabe in der Reihe sein. Kurt Zurfluh moderierte im Jahr 2011 das erste «Viva Volksmusik» aus Chur, Nicolas Senn die fünf folgenden. Noch bevor wir am Samstag die Version sieben erleben, verdienen Macher und Protagonisten Vorschusslorbeeren und Applaus. Es darf geklatscht werden!

Apropos Klatschen: Beim Recherchieren nach der Anzahl der bisherigen «Vivas» stiess ich auf ein Video aus dem Jahr 2011. Entdeckt habe ich das Dokument bei den Videos der Website www.wyberkapelle.ch. Wenn Sie die digitale Infrastruktur besitzen oder sonstwo die Möglichkeit haben, sich dieses Video zu Gemüte zu führen, tun Sie es. Sie werden auf ein Thema stossen, dass noch vor wenigen Jahren die Gemüter erhitzte und zu kontroversen Diskussionen führte, inzwischen aber aus Sendungen mit Ländlermusik fast verschwunden ist. Kurt Zurfluh hat dazu beigetragen.

In der Meinung, dass tolle Leistungen auch entsprechend mit Applaus eingedeckt werden sollen, wurde das Publikum früher abseits der Kamera von der Regie zum Applaudieren angeleitet. Leider störte aber ein gleichzeitig aufgekommenes spontanes Dreinklatschen während Vorträgen derart, dass sich manche ärgerten. Wenn schon Volksmusik im Fernsehen, soll sie nicht verstimmen, sondern erfreuen. In Kenntnis dieser «Unart» hat Kurt Zurfluh vor Beginn seiner früheren «Hopp dä Bäsä» das Live-Publikum jeweils aufgefordert, möglichst nur am Ende einer Darbietung zu klatschen. Mit respektablem Erfolg. Und dem Effekt, dass die Zuschauer zu Hause am TV nicht nur was sehen, sondern wie das Live-Publikum vor Ort auch hören, was die Musik spielt.

Klar, Begeisterung kann durchschlagen und es wird auch künftig so sein, dass die Freude überschwappt und zu spontanem Applaus oder einem zünftigen Jauchzer führt. Beifall soll aber nicht – analogem Gehabe in früherern Musikantenstadl – als permanenter Geräuschpegel über allem schweben.

Deshalb nicht, weil das im wahrsten Sinn des Wortes auch taktlose Geklatsche die Musik zerstört und sie oft unhörbar macht. Schauen Sie sich das Video, ein Paradebeispiel, an, dann spüren Sie, was ich meine. Und sollten Sie am Samstag gar live mit dabei sein: Denken Sie für die Volksmusikfreunde zu Hause daran: Nicht während den Vorträgen, aber immer am Schluss Applaus… Applaus. Viel Vergnügen!

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch