,

Geris Ländlertipp vom 25. April 2018

Mit dem Rex ins Tessin

Zwar erst in einem Monat – am Samstag, 26. Mai 2018 – findet das Zentralschweizer Ländlermusikkonzert (ZLMK) statt. Zum 40. Mal, wohl aber zum ersten Mal im Kanton Tessin in Bellinzona. Die Kantonalverbände Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern und Zug laden zu einem Anlass in etwas anderer Form zu ihren Kollegen in die Sonnenstube ein, die ihrerseits ihr 30-Jahr-Jubiläum feiern.

In den engen Altstadt-Gassen des Tessiner Hauptortes findet von 08.00 bis 13.00 Uhr der Samstagmarkt statt. Zwischen den Marktständen werden Musiker aus den beteiligten Kantonen der Zentralschweiz, zu denen verbandstechnisch auch das Tessin gehört, in einer Art Stubete frei musizieren und eine lüpfige Innerschweizer-Stimmung auf den Markt bringen.

Um 14 Uhr beginnt im Theatersaal (Teatro Sociale) an der Piazza Governo 11 das zweistündige Konzert mit den Kantonsformationen Möräne-Örgeler (ZG), Kapelle Murer/Meienberger (NW), den Handorgelduos Olivia und Kilian Imholz (UR) und Urs Zehnder/Roman Schmidig (SZ), dem Quartett Hölzix (NW), dem Trio Schuler/Imhof/Moser (LU) und der einheimischen Tessiner Bandella Scampolo. Das wäre doch eine Gelegenheit, dem Kanton Tessin vielleicht sogar über ein verlängertes Wochenende hinweg einen Besuch abzustatten. Weil dies allenfalls geplant werden müsste, erfährt der Anlass bereits einen Monat vor dem Ereignis Erwähnung in Geris Ländlertipp.

Erstmals mit seiner Frau, später regelmässig, soll der legendäre und virtuose Ländlerklavierspieler Hans Frey das Tessin besucht haben. Und zwar, wie er im Titel seiner bekanntesten Komposition, der Polka «mit dem Rex ins Tessin» verrät,  mit Töff und Seitenwagen über den Gotthard. Hans Frey soll als junger Mann im Aktivdienst der Kriegsjahre eine Lungenentzündung nicht ausreichend auskuriert und im späteren Leben immer wieder unter Luftnot und Asthma gelitten haben. Freys Spruch «uf em Töff, da bini gsund und chan schnuufä» ist Legende.

Besucherinnen und Besucher des bevorstehenden ZLMK in Bellinzona dürften wohl eher mit dem Auto via San Bernadino oder Gotthard anreisen. Um einem allfälligen Stau am Freitagabend oder gar Samstagmorgen auszuweichen, empfiehlt sich natürlich die Variante mit der Bahn durch den neuen, 57 Kilometer langen Gotthardtunnel. Darüber, mit der atemberaubenden Schöllenen im Anstieg auf der Nord-, sowie der weltberühmten Serpentinenstrasse in der Tremola auf der Südseite, ist selbstverständlich nach wie vor ein romantisches Vergnügen. Und Ende Mai dürften Passfahrer noch kaum Berührungen mit anonymen, aber lästigen Begleitern haben, den das gemäss Artur Beuls «über dä Gotthard flüged d Bräme» dürfte in einem Monat noch nicht soweit sein.

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch