Geris Ländlertipp vom 29. März 2017
Montag-Musik von Sepp zu Hans
Die Älteren werden sich an die Schnellratesendung «Die Montags-Maler» im deutschen Fernsehen erinnern. Sie lief von 1974 bis 1996. Logisch, immer montags. In einer vorgegebenen Zeit versuchten Teams, so viele gezeichnete Begriffe wie möglich zu erraten. Dazu trat rundum je ein Kandidat der Mannschaft nach vorn an ein Zeichnerpult (Monitor) und malte mit einem Lichtgriffel einen vorgegebenen Begriff. Die Lösung durfte vom Maler selbst nicht verraten werden, Zahlen und Buchstaben zu zeichnen war auch nicht erlaubt. Die anderen Gruppenmitglieder sahen die Zeichnung auf einem Bildschirm vor ihrer Ratebank und mussten während des Malvorgangs raten. Wer die meisten Punkte für erratene Begriffe sammeln konnte, kam eine Runde weiter. Oft wurden zusammengesetzte Begriffe gewählt: Kaugummi, Haar in der Suppe, ein Paar Landjäger, eineiige Zwillinge, Volksmusik und anderes.
Als ich zehn Jahre nach Ende der Sendung dem Begriff Montag-Musik begegnete, dachte ich sofort an die Montags-Maler. Und seither immer, wenn ich dieses Wort lese. Es steht für einen stets am Montagabend stattfindenden Musikanlass im Schützenhaus in Altdorf. Logisch. Initiiert hat die Montag-Musik Sepp Inderkum, der von 1979 bis 2005 das Hotel Tiefenbach am Furkapass führte und dort die legendären Tiefenbachstubeten organisierte.
Nachdem Sepp Inderkum die Liegenschaft verkaufte hatte und es dort oben am Furka ländlermusikalisch stumm blieb, zog Sepp Inderkum Ende Oktober 2008 zusammen mit einem OK die Montag-Musik auf. Bis Ende 2016 wurden im Schützenhaus in Altdorf und damit einigermassen in der Mitte der Schweiz rund 80 Konzerte vor einem sich jeweils mucksmäuschenstill verhaltenden Publikum gegeben. Das Lokal mit seinen 120 Sitzplätzen war meistens ausgebucht. Ergänzend zu den Konzerten fanden pro Jahr mehrere Stubeten statt.
Kürzlich hat der 76-jährige Sepp Inderkum die Leitung der Montag-Musik an seinen Nachfolger Hans Arnold aus Kappel am Albis übergeben. Arnold, Landwirt, gewiefter Moderator an Volksmusikkonzerten und Jodlerabenden und ein profunder Kenner der Szene, wird mit seinem OK Inderkums Werk ganz bestimmt in dessen Sinne weiterführen. Sepps enormer Einsatz für die Ländlermusik während über 35 Jahren verdanken ihm unzählige Fans, die jeweils aus der ganzen Schweiz an Tiefenbach-Stubte, aber auch zur Montag-Musik ins Schützenhaus anreisten.
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