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Geris Ländlertipp vom 8. Februar 2017

Ohne Umwege direkt ins Herz

Persönlich kenne ich ihn bis dato nicht. Noch nicht. Christof Läuchli hat mir eine Mail geschrieben. Aus Glarus. Nicht im Paket jener Mails, die ich letzte Woche nach meinem Geris Ländlertipp zur TV-Sendung «Viva Volksmusik» erhalten habe. Mails notabene, die ein weiteres Mal bestätigen, dass Geschmäcker wirklich total verschieden sind. Den einen gefiel die bewusst auf Unterhaltung zielende Version des Urnerboden-Kafis. Andere reagierten wie ich (zugegeben) eher puritanisch und plädieren in der einzigen grossen Volksmusiksendung des Jahres für Ländlermusik ohne Vermischung mit andern Musikstilen.

Derlei hatte ich auch erwartet. Deshalb wies ich drei Tage vor «Viva Volksmusik» im Ländlertipp darauf hin. Wer könne, solle doch mal in die Musik und Sendung rein hören. In Kenntnis des Programms und in der Überzeugung, dass «Viva Volksmusik» auch Zuschauer erfreuen dürfte, die bis dahin keine Beziehung zur Ländlermusik hatten, empfahl ich quasi einen Schnupperabend. Und prompt reagierte der eingangs erwähnte Christof Läuchli via Zeitungsredaktion. Lesen Sie, was er am Montag danach geschrieben hat.

«Heimatverbunden, aber nicht wirklich ländleraffin, bin ich beim Zeitungslesen über Ihren Geris Ländlertipp vom 25.1.2017 gestolpert. Ihre Aussage – wonach es nicht das erste Mal wäre, dass jemand Ländlermusik neu entdeckt, so er sie vielseitig zelebriert in einer Spezialsendung bewusst wahrnimmt –blieb irgendwie hängen. Und so haben wir letzten Samstagabend den Fernseher eingeschaltet und SRF 1 eingestellt. Meine Frau und ich haben es nicht bereut. Das war Musik und Heimat vom Besten, das ging ohne Umweg direkt ins Herz. Ich möchte mich bei Ihnen herzlich bedanken. Ohne Ihren Artikel wäre uns dieses Vergnügen entgangen. Obwohl bereits 59-jährig, kann es gut sein, dass wir zu den von Ihnen beschriebenen Leuten gehören, welche die Ländlermusik neu entdecken».

Christof Läuchli ist eines von ähnlichen Beispielen. Schon oft habe ich erfahren, dass Leute Ländlermusik beim Anstehen am Skilift, nach einer Wanderung in einer niedlichen Alphütte oder vielleicht am 1. August eher zufällig konsumieren und in diesem Umfeld überhaupt nichts gegen sie haben. Später aber auch nichts für sie. Bis sie allenfalls mal bewusst zur Musik hin geführt werden und, wie Herr Läuchli, überrascht sind. Was mich, ländlermusikbezogen, wiederum überhaupt nicht überrascht.

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch