Innerschwiizer Ländler-Stärnstund
Standing Ovation in Gersau
Acht Spitzenländlermusiker begeisterten am Freitag in Gersau ein grosses Publikum. Zugleich wurde die zur Konzertreihe passende neue CD vorgestellt und signiert.
«Innerschwiizer Ländler Stärnstund» heisst ein gemeinsames Projekt von acht Ländlermusikern, die zu den schweizweit bekanntesten gehören. Nach der gleichnamigen Konzertreihe im Jahr 2015 sind die Ländlerstars jetzt erneut auf Schweizer Tournee, diesmal jedoch mit einer neuen CD im Gepäck. Am Freitag begeisterten sie in der Aula von Gersau zahlreiche Ländlerfreunde dank ihrer grossen Spielfreude, einer unglaublicher Virtuosität und höchster rhythmischer Präzision. Aufgespielt wurde mehrstimmig, manchmal dominierten die Bläser das Bild, dann wieder die Akkordeonisten. Gaby Näf – und fast alle anderen Musiker – spielten gleich mehrere Instrumente meisterhaft.
Projekt ist Kindheitstraum von Dani Häusler
Der Gersauer Kapellmeister Joe Wiget begrüsste im Namen von Gersau Tourismus die Mitwirkenden und das grosse Publikum. Er freute sich sehr, «volles Haus» vermelden zu können. Nun folgte ein äusserst hochstehendes Konzert, ein wahres musikalisches Feuerwerk im Innerschweizer Ländlermusikstil. Mit dem Projekt verwirklichte Initiant Dani Häusler (1974) einen Kindheitstraum. In der «Big-Band»-Ländlerkapelle traten bis zu acht Musikanten der Kapellen Gupfbuebä, Carlo Brunner und Willis Wyberkapelle in grösseren und kleineren Besetzungen auf. Nebst den drei Kapellmeistern Dani Häusler, Carlo Brunner und Willi Valotti wirkten auch Gaby Näf, Jörg Wiget, Martin Nauer, Philipp Mettler und Sepp Huber mit. Eröffnet wurde der Abend mit dem Stück «Hergiswiler Älplerchilbi», einem Schottisch von Hans Aregger. Auch weitere bekannte Komponisten kamen zu Ehren, so der im Publikum anwesende René Wicky (Üsi Colette/Walzer) oder Hans Muff (Schööön/Mazurka). Im Laufe des zweieinhalbstündigen Programmes wurden auch mehrere Neukompositionen von Mitwirkenden aufgeführt. Auch das Stück «Handorgele-Minestrone» erntete viel Applaus. In diesem Arrangement liess Willi Valotti einige bekannte Kompositionen von Altmeistern wie Jonny Gisler, Franz Schmidig, Toni Bürgler und Toni Huser neu aufleben. Die drei Träger des Goldenen Violinschlüssels, der höchsten Auszeichnung in der Schweizer Volksmusik, nämlich Willi Valotti (2003), Carlo Brunner (2012) sowie Dani Häusler (2017) führten locker und mit Humor durchs Programm.
Publikum forderte drei Zugaben
Das Publikum zeigte sich sehr begeistert. Es forderte nach zwei Zugaben mit einer Standing-Ovation ein weiteres Stück und wurde mit der spontanen Interpretation von «Dr alt Geraster» belohnt. Nach dem Konzert signierten die Ländlerstars fleissig ihre neue CD namens «Innerschwiizer Ländler-Stärnstund». Das Konzert genoss auch Pius Ruhstaller, Kapellmeister des Echo vom Gätterli aus Gersau: «So viele Koryphäen auf der gleichen Bühne kann man sehr selten hören. Es war schlichtweg einmalig, ein wahrer Hörgenuss.» Ähnlich die Meinung von Ernst Ehrler, Klavierspieler-Urgestein aus Schwyz: «Sie spielten unglaublich virtuos!»
Weitere Konzerte folgen am 26. Mai in Lauenen BE und am 17. Juni in Weggis (Heirassa-Festival).