Musikfestival «Szenenwechsel»

Mit «Alpini Vernähmlassig»

Bereits zum zehnten Mal veranstaltet die Hochschule Luzern das Musikfestival «Szenenwechsel». Es befasst sich diesmal mit der Kunstform «Variation» und findet vom 30. Januar bis zum 5. Februar 2017 in Luzern statt.

Musikalische Variationen sind nicht einfach spielerische Fingerübungen zu einem vorgegebenen Thema oder einer musikalischen Grundstruktur. Michael Kaufmann, Direktor des Departements Musik der Hochschule Luzern, sagt: «Unser Festival zeigt seit 2008, wie variantenreich Musik ist. Jetzt wollen wir die Kunstform ‹Variation› explizit ins Zentrum stellen.» Denn diese greife viel tiefer, könne Musik – ob Original oder Kopie – ausweiten, Zeitbegriffe dehnen oder komprimieren, musikalische Linien drehen oder stilistische Sprünge machen. Damit hätten Variationstechniken von Barock bis Klassik vorweggenommen, was im heutigen Zeitalter der Digitalisierung selbst- verständlich sei, so Kaufmann. Im Rahmen der zehnten Szenenwechsel-Ausgabe können die Besucher und Besucherinnen erleben, wie ältere und neue Musikwerke von Veränderungen leben.Unter der Leitung von Dmitry Liss treten am 1. Februar die Junge Philharmonie Zentralschweiz und das Luzerner Sinfonieorchester gemeinsam im KKL Luzern auf. Das Konzert mit dem Titel «Mahlers und Mozarts Variationenlust in Dur und Moll» bringt das dritte Violinkonzert von Wolfgang Amadé Mozart (1756-1791) mit Gustav Mahlers (1860-1911) erster Sinfonie zusammen. Am 5. Februar tritt die Big Band der Hochschule Luzern mit dem dänischen Saxofonisten, Kompo-nisten und Bandleader Lars Møller auf. Er wurde für seine Big-Band-Kompositionen bereits mit hohen Auszeichnungen geehrt, unter anderem für das Werk «ReWrite of Spring», eine Hommage an Strawinskys Meisterwerk «Le sacre du printemps». Das Konzert, das unter der Leitung von Ed Partyka und in Zusammenarbeit mit dem Jazzclub Luzern im KKL Luzern veranstaltet wird, umfasst neben dem erwähnten Werk auch weitere Kompositionen von Lars Møller.Die Variation gehört zu den musikalischen Urformen, die den Bruch zur Moderne überlebt haben. Das Studio für zeitgenössische Musik zeigt in seinem Konzert vom 2. Februar im Neubad Luzern, wie Künstler wie John Cage (1912-1992), Anton von Webern (1883-1945), Isang Yun (1917-1995), Arnulf Herrmann (*1968) und Enno Poppe (*1969) die Variation in ihre Kompositionen überführt haben. Das Kammerkonzert vom 3. Februar befasst sich mit «Variationen der Variation». Gespielt werden im Neubad Luzern Werke von Johannes Brahms (1833-1897), Robert Schumann (1810-1856), Ludwig van Beethoven (1770-1827) sowie dem finnischen Komponisten Aulis Sallinen (*1935).Volksmusik in der Jazzkantine und vieles mehr
Eröffnet wird das Festival am 30. Januar in der Jazzkantine Luzern vom Studierenden-Ensemble «Alpini Vernähmlassig». Das Konzert zeigt, dass in der Volksmusik seit jeher variiert wird – unter anderem bedingt durch die Stegreif-Kultur und die Überlieferung volkstümlicher Tänze von Generation zu Generation. Am 31. Januar widmet sich eine Orgelvesper in der Jesuitenkirche Luzern dem Thema «Variationen ohne Grenzen» mit Werken von Dietrich Buxtehude (1637-1707), Johann Sebastian Bach (1685-1750), Jehan Alain (1911-1940) und César Franck (1822-1890).

Karten für die beiden Konzerte im KKL Luzern gibt es über den Kartenverkauf unter www.kkl-luzern.ch. Tickets für die beiden Konzerte im Neubad können an der Abendkasse erworben werden. Der Eintritt in die Jazzkantine und in die Jesuitenkirche ist gratis (Kollekte).