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Naturjodel-Datenbank öffentlich zugänglich

Meilenstein für das Roothuus Gonten

Die neue Datenbank, auf welcher ab sofort alte Jodelmelodien von Besuchern eingesehen und angehört werden können, war Anlass für eine Natujodel-Stobede im Roothuus in Gonten. Innerrhoder, Ausserrhoder und Toggenburger sangen gemeinsam. 

«Der Jodel lebt! Er ist vielfältig und farbig!» Treffend waren die Worte, mit denen Geschäftsführerin Barbara Betschart am 21. Oktober im Roothuus Gonten die Gäste begrüsste. Kaum eine Stunde später wechselte fröhliches Johlen mit weichen Zäuerli oder Ruggusseli ab. Nadja Räss machte den Anfang. Immer wieder erfreute sie alle mit ihrem Jodel. Beim «Graadhebe» unterstützten sich Toggenburger und Appenzeller gegenseitig. Dank den tragenden Stimmen der vielen Könner wagten es auch Anfänger und weniger Geübte, aktiv mitzusingen. Im Laufe des Abends füllte sich die gemütliche Stube bis zum hintersten Winkel. Barbara Betschart war glücklich, denn sie hatte viel Herzblut hierfür investiert. Dem gemeinsamen Singen des Naturjodels, der von Generationen rund um den Säntis gepflegt und geliebt wurde, sollte nämlich auch heute noch Platz in der Gesellschaft eingeräumt werden und die alten Melodien sollen der Nachwelt erhalten bleiben! Und genau aus diesem Grund wurde mit grossem finanziellem und zeitlichem Aufwand eine Naturjodelsammlung erstellt, wozu sich die weiteren Verantwortlichen – Nadja Räss, Willi Sager und Erwin Sager – äusserten.

Vor dem Verstauben bewahren
In jahrelanger Arbeit hatte Johann Manser Mitte des letzten Jahrhunderts die Stücke zusammengetragen. Sein Sohn Joe – vorgängiger Geschäftsführer der Institution – hatte den umfangreichen Nachlass nach Gonten  gebracht, darunter ein reicher Schatz von Ruggusseli. Weitere Titel stammen von Schellack-Platten, Notenbüchlein alter Musikanten und eigenen Phono-Aufnahmen. Über 1500 Titel  wurden in der von Präsident Erwin Sager gestalteten Datenbank erfasst. In akribischer Arbeit hat er es geschafft, eine Ordnung zu erstellen, die es den Besuchern ermöglicht, das gesuchte Material zu finden und anzuhören. Ob ein Naturjodel ein Naturjodel bleibt, wenn er aufgeschrieben worden ist, stellt sich die Frage. Willi Valotti bejahte: «Jodel dürfen variieren. Die Alten haben früher auch anders gesungen!» Bis jetzt können 22 Melodien im Internet abgehört, angesehen und heruntergeladen werden.

Die ganze Sammlung im Roothuus Gonten ist öffentlich zugänglich, für Besuch ist jedoch eine vorherige Anmeldung erwünscht.

Für Downloads und Informationen: www.roothuus-gonten.ch