Ruedi Renggli

S’isch Wochenändi

Vor 30 Jahren hörte man den Jodler Ruedi Renggli erstmals auf einem Tonträger. Jetzt ist seine 16. Produktion erschienen.  

Ja, er ist schon ein Tausendsassa, dieser Renggli Ruedi aus Finsterwald!  Und gleich in vielfacher Hinsicht. Er beweist sein Können sowohl als Jodler, wie auch als Komponist, Arran-geur und Handörgeler. Dank moderner Playback-Technik konnte er denn auch gleich ganze Jodelchöre sowie Duettlieder selber singen. Mit dem schwungvollen Marschlied «S Äntlibuech das muess mer gseh» eröffnet Ruedi Renggli das bunte Programm im Duett mit seiner Tochter Jolanda, begleitet von der ganzen Kapelle, in welcher Schöff Rösli (Klavier) und Urs Müller (Bass) als Begleiter des Komponisten am Akkordeon mitwirken. Nach dem Werbespot für sein schönes Heimattal erklingt das erste von zwei Sololiedern  mit der Erklärung «D Freud am Singe». Als dritten Titel hört man eines der vier arrangierten Lieder, nämlich «Wenn ich e Ängu wär» von Martin Schütz und Wally Schneider. Dabei singt Ruedi mit seiner Tochter Sibylle und einem ganzen Jodelchor in einer reichhaltigen Bearbeitung. Dann spielt das Handorgelduett Markus Wicki – Urs Lötscher den Schottisch «Rosegarte-Stubete». Auch mit seinem langjährigen Duettpartner Hans Röösli singt Ruedi auf dieser CD, nämlich das Lied «Was z Härz mier seit». Der Reigen der Interpreten wird im Titel 6 vervollständigt, wenn Ruedi im Duett mit seinem Sohn Thomas auftritt und jenes Lied interpretiert, das dem Album auch den Titel gegeben hat: «S isch Wochenändi». Sie erzählen darin, was jeweils am Wochenende bei ihnen läuft: «52 Mau Wochenändi, das hei mir jedes Jahr, und jedes Mau gits doch irgendwo no es Fäscht, das isch doch klar!» Doch schon im nächsten Titel, ein Duettlied, wird diese Behauptung relativiert. Unter dem Titel «S Wätter» gibt Ruedi zu, dass er dann zuhause bleibt, wenn der Wetterbericht nicht gut ist! Eine Bergwanderung, der Herbst, wer überhaupt singen soll oder was an einem Jodelkonzert abläuft sind weitere Themen, die der Komponist behandelt.

In sehr unterhaltender Art wechseln sich die Formationen ab und auch von den Arrangements her wird stark differenziert. Gab es eine Zeit, in welcher die Jodelaufnahmen stark dem konzertanten Vortrag, dem gefühlvollen Singen von Lebenssituationen zugeneigt waren, so sind heute wieder viel mehr die stimmungsmachenden, stark rhythmisch betonten Lieder mit entsprechender Begleitung gefragt – eine fast natürliche Gegenbewegung. Diesem Trend verschliesst sich auch Ruedi Renggli nicht. Da werden Jodelchöre als Background-Vocals eingesetzt und ganze Kapellen sorgen für tänzige Rhythmen.

Dass in fast jedem Jodelprogramm heute auch Schlagertitel gesungen werden, wird als Öffnung der Szene empfunden. Auf Rengglis Scheibe ist das der Titel «Bundesrat» von Florian Ast, eine wirklich gelungene Bearbeitung und Darbietung. Zur Vervollständigung dieser Aufzählung erwähnen wir auch noch die zwei weiteren Arrangements: «Du grosse Gott», der Wunschkonzerthit von Oswald Sattler und «Wo de Wildbach ruuscht», der alte, von Oeschs die Dritten wieder zum Leben erweckte Schlager aus ganz alten Zeiten. Schön finden wir dabei, dass die Texte im Entlebucher Dialekt gesungen werden! Fazit: Eine CD, die eine breite Öffentlichkeit ansprechen wird, weil sie stark darauf ausgelegt ist, was das Publikum will und was gute Musik ausmacht: Die Unterhaltung, das Animieren zu Fröhlichkeit und zum immer wieder Hinhören!

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