Standing Ovation für Soledurner Wiehnacht
Musik verbindet und stimmt in die Adventszeit ein
Am 1. Dezember luden die Geschwister Biberstein, die Volksmusikformation Ohalätz, der Krokus-Gitarrist Fernando von Arb sowie Pfarrer Samuel Stucki zum ersten Konzert ihrer «Soledurner Wiehnacht» in die Marienkirche Solothurn ein. Das bunte 90-minütige Programm wusste zu begeistern und löste eine dankbare adventliche Standing Ovation aus. Das zweite Konzert geht am Sonntag in Fulenbach über die Bühne.
Den musikalischen Auftakt bestritten Stefan Schwarz, Marcel Jenny, Kilian Steiner und Rahel Laubscher mit dem rassigen Schottisch «Malojawind», welchem Ohalätz im letzten Teil gekonnt Motive des Solothurner Liedes verpassten. Bereits beim zweiten Titel wechselte die Stilrichtung und die vielseitigen Volksmusikanten interpretierten mit Unterstützung von Fernando von Arb an der Gitarre den bekannten Jazz-Standard «Petite Fleur». Für echt weihnächtliche Klänge sorgten im Anschluss die Geschwister Biberstein, welche voller Elan und Freude seit nunmehr 40 Jahren erfolgreich auf der Bühne stehen. Die prächtigen Lieder «Tochter Zion», «In Excelsis Deo» und «S Chilchli» wurden in unterschiedlichen instrumentalen Besetzungen von den mitwirkenden Musikern gefühlvoll begleitet.
Mit einem Bass-Solo, einem runden Ländler in Schwyzerörgeli-Besetzung, stets wechselnden Saxophonen und Klarinetten im Welthit «Winter Wonderland», einem Schottisch mit Blockflöte oder dem träumerischen «Diamantenzauber» zeigte sich Ohalätz in facettenreichen Besetzungsvarianten. Für zusätzliche Klangfarbe und Rhythmik sorgten immer mal wieder Fernando von Arb, dessen Gitarrenklänge sich bestens ins Volksmusik-Quartett integrierten. Im Anschluss waren wieder die Geschwister Biberstein an der Reihe und berührten das Publikum mit «Es Blüemli», «La Youtse» und «Es chlises Stückli Ewigkeit». Passend zu den jeweiligen Konzertblöcken regte Pfarrer Samuel Stucki mit seinen kurzen und prägnanten Wortbeiträgen sympathisch zum Nachdenken an und bereicherte das Programm so auf zusätzliche Art und Weise.
Mit einer Prise Krokus-Groove
Ganz besondere Freude hatte das Publikum an den regelmässigen musikalischen Einsätzen von Fernando von Arb. Der Krokus-Rocker war stets feinfühlig und dennoch mit grossem Elan am Werk und liess die Zuhörenden seine ungebrochene Leidenschaft fürs Musizieren bei jedem Gitarrenton spürbar und mit einem warmen Lächeln auch sichtbar werden. So bekam beispielsweise der Schottisch «Dr Chragebär», den Ohalätz in Berner Schwyzerörgeli-Besetzung interpretierte, durch die Ergänzung mit Gitarre einen ganz besonderen Charme und Groove! Nach der Polka «De Giigeli-Schmid», dargeboten in Bündner Bläser-Besetzung, ging es gleich nochmals groovig-solothurnisch weiter. In ihr Instrumental-Medley mit bekannten internationalen Weihnachtsliedern liessen Ohalätz und Fernando von Arb erneut Fragmente des Solothurner Liedes einfliessen und untermauerten geschickt damit das Motto des Abends «S isch immer e so gsy».
Zum Schluss des Konzertes standen wieder die Geschwister Biberstein im Zentrum des Geschehens, die vor Jahren zusammen mit dem Keiser-Chörli und der Kapelle Carlo Brunner zu den ersten Schweizer Interpreten gehörten, welche in weihnächtlicher Mission durch die Kirchen der Schweiz zogen. Nach den Liedern «Still, still, still» und dem regional verankerten «Heimetvogel» folgte mit «E Stärn staht am Himmel» ein weiterer musikalischer Höhepunkt, in dem sich die Stimmen von Margreth, Ruth, Marie-Louise und Dorli Biberstein wunderbar mit dem Instrumentalensemble vermischten und den Zauber der Adventszeit noch einmal so richtig spürbar machten. Nach einer weiteren Symbolgeschichte von Samuel Stucki folgten zum Abschluss der «Soledurner Weihnacht» mit Unterstützung des Publikums die bekannten Weihnachtslieder «Oh du Fröhliche» und «Stille Nacht». Dankbar und glücklich nahmen die aus verschiedenen Sparten zusammengefundenen Solothurner Interpreten den grossen Applaus und die Standing Ovation entgegen und entliessen ihr Publikum mit einer Repetition des Liedes «E Stärn staht am Himmel» in die Vorweihnachtszeit.
Damit ist die diesjährige «Soledurner Wienacht» aber noch nicht ganz verklungen! Die Geschwister Biberstein, Ohalätz, Fernando von Arb und Pfarrer Samuel Stucki sind bereits am Sonntag, 4. Dezember 2016, noch einmal in weihnächtlicher Mission unterwegs. Das zweite Konzert findet statt um 17 Uhr in der Kirche St. Stephan im solothurnischen Fulenbach.