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Alpsicht

Der Autor Martin Bienerth (1957) erzählt in seinem Bildband von Hirten und Sennen, von Tieren, Weiden und Felsen. Seine stimmungsvollen Bilder und Texte stillen Fernweh und Heimweh zugleich. Sie entführen in jene Zone zwischen Himmel und Erde, wo der Mensch seine Wurzeln genauso spürt, wie seine Flügel.

Die Alp ist aber nicht einfach nur eine heile Welt. Bienerth hat als Agronom auch einen wachen Blick für die Veränderungen des Kulturraums, für den Verlust von Kultur, wenn der Mensch sich rücksichtslos einmischt. Er selber kommentiert wie folgt: «Da oben bist du dem Himmel einfach immer ein wenig näher, und da oben, weit oben, zwischen Kulturraum und Naturraum, da wird die Nase wieder frei, da werden die Augen wieder klar, und die Ohren hören wieder das Lied der Stille. Und dann gibt es da oben auch noch das gnadenlose Bergwetter mit Wind, Regen, Nebel, Schnee, Hagel, Blitz und Donner oder unerträglicher Hitze. Es ist das Wetter, mit dem wir uns vertraut machen, wie mit einem guten Freund oder einer schönen Freundin.»