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Überreichung der ersten KlangWelt Weidschellen

Klangschmiede Alt St. Johann

Die ersten KlangWelt Weidschellen aus der ersten 10er-Serie wurden am 31. Januar feierlich den neuen Besitzern überreicht. Die eingeladenen Gäste konnten erleben, wie eine Weidschelle geschmiedet und feuervermessingt wird. Der Anlass wurde musikalisch vom Jodlerterzett Hersche-Looser aus Ebnat-Kappel umrahmt.

Die Besitzer einer KlangWelt Weidschelle der ersten 10er-Serie sowie interessierte Nachbarn wurden zum feierlichen Anlass in die Klangschmiede Alt St. Johann eingeladen. Die Schmiede der KlangWelt Toggenburg machten sich gleich ans Werk und schon bald sah man, wie unter den Hammerschlägen eine neue KlangWelt Weidschelle entsteht. Vor der Klangschmiede wurde feuervermessingt und man durfte miterleben, wie eine Weidschelle «geboren» wird.

Nadja Räss bedankte sich als Intendantin der KlangWelt Toggenburg bei den fünf Schmieden, die über Jahre an der perfekten Form und dem optimalen Klang der Weidschellen tüftelten und ihr Wissen untereinander teilten. Die erste Weidschelle aus der Serie wurde sodann feierlich an Peter Roth überreicht, der als Initiant der KlangWelt Toggenburg und der Klangschmiede grossen Anteil an der regio-nalen kulturellen Entwicklung hat. Weitere KlangWelt Weidschellen durften für einen Gönnerpreis den neuen Besitzern überreicht werden.

Entwicklung und Herstellung
Vor drei Jahren begann die Entwicklung dieser Weidschellen. Mehrere Prototypen wurden von Sepp Brand in unzähligen Stunden geschmiedet, angehört und angepasst. Schliesslich passten Klang und Form. Daraufhin wurden das Gesenk und der Schnitt des Rohlings hergestellt. Die KlangWelt Toggenburg ist in der glücklichen Lage, dass mehrere Schmiede in der Schmiede arbeiten. Diese haben im vergangenen Jahr mit den Vorgaben des Weidschellen-Prototyps weitergearbeitet und daraus ist nun die erste Serie entstanden. Die zehn Schellen bestehen alle aus dem gleichen Ausschnitt und wurden im selben Gesenk geschlagen, gefaltet und überlappend vernietet. Trotzdem ist jede einzigartig, denn jeder Schmied übt sein Handwerk auf seine eigene Art und Weise aus. Ein elementarer Arbeitsschritt nebst dem Schmieden ist das Feuervermessingen, das der Schelle schlussendlich ihren speziellen Klang verleiht. Dazu wird die fertig geschmiedete Schelle mit Messing überzogen und in eine mit Pferdemist, Stroh oder Gräser – jeder Schmied hat sein eigenes Geheimrezept – vermischte Lehmschicht gepackt. So wird sie im Feuer erhitzt, dann erkühlt und schliesslich aus der Lehmmischung herausgeschlagen. René Soller entwickelte einen eigens fürs Feuervermessingen geeigneten Raku-Ofen und probierte unterschiedliche Lehm-Mischungen, Temperaturen und Brenndauern aus. Die Riemen wurden vom Sennensattler Thomas Rütsche aus Ebnat-Kappel gefertigt, die dazugehörige Schnalle stellte Hanspeter Breitler aus Unterwasser her.

Noch haben nicht alle Weidschellen der ersten 10er-Serie den Besitzer gewechselt. Interessierte Käufer, welche bereit sind, nebst dem Kaufpreis einen zusätzlichen Gönnerbetrag zu entrichten und somit die Weiterentwicklung dieser Weidschellen Produktion zu unterstützen, dürfen sich an die KlangWelt Toggenburg Geschäftsstelle wenden. Weitere KlangWelt Weidschellen befinden sich bereits wieder in Produktion, mit dem Ziel, künftig im hauseigenen Klangladen präsentiert und verkauft zu werden.

Wer dem Schmied bei der Schellen-herstellung einmal über die Schultern schauen möchte und sich für das Schmiedehandwerk, Brauchtum und Kultur am Fusse der Churfirsten interessiert, ist herzlich dazu eingeladen, an einer öffentlichen Führung durch die Klangschmiede Alt St. Johann (immer samstags) oder an einem Kurs teilzunehmen. Ausserdem wird ab dem 6. Mai 2017 die neue Jahresausstellung «Senntum» in der Klangschmiede Alt St. Johann einen Einblick in die Geschichte, die Herstellung und den Handel dieser drei imposanten Sennschellen geben.

www.klangwelt.ch