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Uf em Stoos ob Schwyz

Stöösler-Hymne in neuem Gewand

Vor bald 50 Jahren komponierte Cäcilia Schmidig das Lied «Uf em Stoos ob Schwyz» und schuf damit gewissermassen die Stöösler-Hymne. Zur Eröffnung der neuen Stoosbahn Mitte Dezember haben der Akkordeonist Julian von Flüe und der Muotataler Sänger und Juuzer Bernhard Betschart das Stück neu eingespielt. 

«D’Bärgbahn fahrt uf Stoos, das isch dä ganz gross, äs gad nid lang bis dobä bisch …», heisst es im bekannten Volkslied «Uf em Stoos ob Schwyz». Als die gebürtige Bisisthalerin Cäcilia Schmidig (1919-2012) dieses eingängige Jodellied in den 1970er-Jahren schrieb, ahnte sie kaum, dass der autofreie Stoos ab Dezember 2017 ab dem Schlattli in weniger als vier Minuten erreicht werden kann. Das Stooslied aus der Feder von Cäcilia Schmidig ist aber auch fast ein halbes Jahrhundert nach seiner Entstehung populär und für den Stoos so etwas wie eine eigene Hymne. «Unsere Mutter hat mit ihren Jodelkompositionen eigene Eindrücke und Erlebnisse verarbeitet und das hört man auch im Text von Uf em Stoos ob Schwyz», sagt Franz Schmidig jun., der selber zu den grossen Akkordeonvirtuosen der Schweiz gehört. So ging Cäcilia Schmidig nach ihrer Hochzeit mit dem bekannten Muotataler Musiker Franz «Lunnis» Schmidig senior (1917-2008) 50 Jahre lang auf den Stoos «z’Alp» und benutzte natürlich oft die alte Standseilbahn. Obwohl Cäcilia Schmidig selber sang, jodelte und sich auch selber auf der Handorgel begleitete, trat sie nie öffentlich auf. Viele ihrer rund 40 Kompositionen wie «Im Muotaland isch schön», «D Hochsigglogge», «Glattalp-Lied» oder «Wenn alles blüet im Muotital» wurden unter anderem vom Muotataler Pragelchörli interpretiert, sind zeitlose Klassiker und gehören zum volksmusikalisch-heimatlichen Volksgut. «Unsere Mutter selber hat die Musik immer als Hobby betrieben und strebte damit weder Bekanntheit noch öffentliche Auftritte an», sagt Franz Schmidig jun. weiter. «Sie war sehr bescheiden, eher schüchtern und sogar etwas introvertiert. Aber die Musik und den Jodelgesang liebte sie sehr.»

Passend zur modernen Stoosbahn
Die Jodellieder von Cäcilia Schmidig seien einfach, melodiös und die Texte eingängig, erklärt ihr Sohn. Darum eignen sie sich auch sehr für gesellige Stunden, in denen musiziert und gesungen wird. Musikalisch gesehen ist dies ein ziemlicher Kontrapunkt zum Schaffen ihres Gatten Franz Schmidig senior, der mit seinen Kompositionen und seinem virtuosen Handorgelspiel eine prägende Musikantengrösse aus dem ohnehin schon reichen Musikerschatz des Muotatals ist. Im Hinblick auf die Eröffnung der neuen Stoosbahn wurde der junge Akkordeonist Julian von Flüe beauftragt, «Uf em Stoos ob Schwyz» neu zu arrangieren und einzuspielen. Beigezogen hat der 21-jährige Musiker aus dem zugerischen Hünenberg den Muotataler Bernhard Betschart, der im Studio den Gesang und die Jodelpassagen beisteuerte. «Man hat natürlich schon etwas Respekt vor einem solchen Klassiker», sagt Bernhard Betschart, der mit «Natur Pur» und «Heimweh» grosse Erfolge feiert. «Aber ich bin mit dem Stoos und auch der im Text beschriebenen Umgebung sehr vertraut und fühle mich auch geehrt, für ein solches Projekt einen Beitrag leisten zu können.» Grosse Freude an der neuen Version hat auch Franz Schmidig: «Das Stück in seinem neuen Kleid passt perfekt in die heutige Zeit und auch zu einer modernen Bergbahn. Und trotzdem wird man mit der Version auch dem Erbe meiner Mutter gerecht.»