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Dorf voller Musik an der Luzerner Riviera

Im Gedenken an den Heirassa-Musikanten Alois Schilliger initiierten  einige initiative Weggis Volksmusikfreunde im Jahr 2005 das Heirassa-Festival, welches Mitte Juni seine 13. Auflage erleben durfte.

Rechnet man die üblichen Besucherzahlen des erfolgreichen Anlasses hoch, so liessen sich in den vergangenen 13 Jahren am Heirassa-Festival in Weggis um die 165’000 Volksmusikfreunde von hochkarätiger Innerschweizer Ländlermusik begeistern. Die diesjährige Auflage stand seinen 12 Vorgängern in nichts nach und wurde dank umsichtiger Vorbereitungen erneut zu einem vollen Erfolg: Während vier Tagen gab es in 15 Konzertlokalen 40 Konzerte von 44 Formationen mit rund 200 aktiven Musikantinnen und Musikanten, die heuer von 13’000  begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörern bewundert und bejubelt wurden. Und das Schöne daran: Nicht nur die Prominenz der Szene kam zum Zug, denn das Heirassa-Festival bietet auch aufstrebenden Jungen ein einmaliges Podium. Dieses Jahr waren dies die Handorgelduette Schwyzergmüet, Marti-Odermatt sowie Mirjam und Karin Thalmann, die Striichmusig Dobler, das Arther Schwyzerörgeliduett sowie die sieben jungen Nachwuchskünstler auf der Klarinette, welche in der letzten Ausgabe von Land&Musig porträtiert worden sind.

Im Mittelpunkt des musikalischen Geschehens standen wie bei früheren Auflagen des Heirassa-Festivals erwähnenswerte Geburtstage und Jubiläen. Arthur Prisi (70), Heidi Wachter, Walter Alder und Walter Rickenbacher (je 65), die Gebrüder Hess (50 Jahre) und die Kapelle Joe Wiget (25 Jahre) erfuhren an vielbeachteten Konzerten ihre verdiente Aufmerksamkeit und Ehrung.

Sämtliche Darbietungen dürfen als Höhepunkte bezeichnet werden. Einige bedürfen aber dennoch besonderer Erwähnung: So beispielsweise das Abschiedskonzert der Kapelle Carlo Brunner in der 42-jährigen Konstella-tion mit Akkordeonist Martin Nauer, die SRF-Radio-Livesendung, die «Innerschwiizer Ländlerstärnstund» mit den Topmusikern Dani Häusler, Philipp Mettler, Carlo Brunner, Gaby Näf, Jörg Wiget, Martin Nauer, Willi Valotti und Sepp Huber, das traditionelle Heirassa-Gedenkkonzert oder der sonntägliche Frühschoppen mit Carlo Brunner und seiner Superländlerkapelle.

OK-Präsident Josef Odermatt und Beni Nanzer vom Heirassa-Verein zogen nach dem Anlass eine äusserst positive Bilanz: «Es war ein friedliches und fröhliches Fest mit tollem Publikum, grossartigen Musikanten und hochkarätiger Musik!». Dass dies alles immer bestens organisiert und bei bester Laune ablaufen kann, ist nicht zuletzt auch der Verdienst der rund 250 engagierten Helferinnen und Helfer. Einer von ihnen, der am Ostersamstag unerwartet verstorbene Kurt Zurfluh, konnte – wie Heirassa-Mitbegründer «Wysel» Schilliger – leider nicht leibhaftig in Weggis dabei sein. Dank Petrus, der den grössten Volksmusik-anlass der Schweiz wiederum mit gutem Wetter bedachte, hatten die beiden prominenten Weggiser zumindest freie Sicht auf das Festival, das sie mit ihrem Wirken zu Gunsten der Volksmusik massgebend geprägt haben.