Setteretal-Buebe
Die seit 25 Jahren bestehenden Appenzeller Kapelle hat nicht nur eine Erinnerung an ihr Jubiläum, sondern auch eine musikalische Wundertüte geschaffen.
Vielseitigkeit in der Stückauswahl war von jeher eine Spezialität der vier Appenzeller aus dem Sittertal. Dabei scheuen sie sich nicht, Musik aus anderen Musiksparten und von ennet der Landesgrenzen zu interpretieren. Da beim Programm der eigene Spassfaktor eine gewichtige Rolle spielt, treffen sie damit auch den Geschmack eines breiten Publikums. 61 Minuten dauert der musikalische Freudentaumel, in welchem Eigenkompositionen der beiden Akkordeonisten Sepp Manser und Christian Manser und des Hackbrettlers Albert Graf mit Titeln von bekannten Komponisten wie Walter Grob, Walter Alder, Markus Flückiger, Albert Hagen oder Willi Valotti aufeinander treffen.
Immer dann, wenn Christian am Klavier sitzt, beweist sich Sepp als virtuoser Solo-Akkordeonist. Gleiche Qualität präsentiert Albert Graf auf seinem Hackbrett. War schon der Einstieg mit dem eigenen Marsch «Im Settertal» und Walter Alders Mazurka «s’Töbeli uf, s’Töbeli ab» ein Hinhörer, so fasziniert den Liebhaber traditioneller Akkordeon-Ländlermusik der Schottisch «De Rose Puur» von Walter Grob. Das schöne, stimmige Zusammenspiel von erstem und zweitem Akkordeon beweist die grosse Routine, die sich die Handörgeler in diesem «viell Johonded» (Viertel Jahrhundert) angeeignet haben. Es folgt der Johann-Strauss-Walzer «Frühlingsstimmen» in einem hübschen Arrangement mit vielen Klangfarben. Nach zwei weiteren Eigenschöpfungen folgt der Swing «Lullaby of Birdland», zu dem welchem als Gastmusikant der Schlagzeuger Roman Inauen «eingeflogen» wurde. Als weiterer Gast ist auch die Jodlerin Antonia Manser zu hören. In kurzweiliger Manier präsentiert sich das Programm bis zum letzten Titel, der Valse Musette «Passion», in welcher Sepp Manser nochmals seine Virtuosität unter Beweis stellt. Er ist es denn auch, der den verbalen Höhepunkt in der Titelliste mit einer eigenen Polka gesetzt hat: «E Badhampedischtebischebadischts». Was das bedeutet, kann man ihn selber fragen – am besten an einem Liveauftritt, der sowieso grossen Spass verspricht!