Jürg Inniger an der Bartabhauetä
Ein ganz besonderer Samichlaus
Die Sennen sind von den Alpen zurückgekehrt, wo sie durch den Sommer auch ihren Bart wachsen liessen. Dieser will nun gestutzt sein. Aus diesem simplen Vorgehen haben findige Engelberger einen traditionellen Anlass geschaffen: die Ängelbärger Bartabhauetä, welche am 24. Oktober zum 6. Mal durchgeführt wurde.
Jürg Inniger ist in der Ländlermusikszene des Berner Oberlandes als Bassgeiger bekannt. Der zweifache Familienvater wohnt in Frutigen, wo er in einem Kinderheim als Hauswart amtet. Als Musikant schätzt er die einheimische Musik, beispielsweise jene von Lorenz Giovanelli oder Arthur Brügger. Er ist aber auch grundsätzlich ein Liebhaber guter Ländlermusik. «Das Bassspiel von Franz Gisler hat mir seinerzeit stark imponiert», sagt er, «und ich bemühe mich, trotz fehlendem Fingersatz um einen korrekten Ton!» Seit vielen Jahren ist er eine Stütze des Schwyzerörgeli-Quartetts Werner Brügger aus Adelboden.
Rang 10 mit 18,660 Gramm
Jürg Innigers Markenzeichen ist nicht nur sein gutes Bassspiel, sondern auch sein rothaariger Bart. Als Schwingerfreund durch den Innerschweizer Schwinger Benji von Ah darauf aufmerksam geworden, entschloss er sich, an der urchigen Ängelbärger-Bartabhauetä teilzunehmen. Er liess seinen Bart wachsen und wurde einer von 74 Konkurrenten dieses Jahres. Wie Jürg Inniger sind längst nicht mehr alle Teilnehmer wirkliche Sennen. «Es war ein lustiges Erlebnis», weiss Jürg zu berichten, «aber auch ein bisschen ein komisches Gefühl, denn mittlerweile hatte ich mich an den langen Bart gewöhnt!»
Sieger wurde Werner Reichlin aus Schwyz, in dessen Waagschale nach dem Schnitt 23,181 Gramm Barthaare lagen. Als Siegerpreis durfte der Gewinner ein Kalb nach Hause nehmen! Bei Jürg Inniger zeigte die gleiche Waage schliesslich 18,660 Gramm, was ihn auf Rang 10 brachte. Trotz dieses Erfolges sei nicht zu erwarten, ihn nochmals als Teilnehmer im Restaurant Wasserfall zu sehen, wenngleich er seinen Bart bestimmt wieder wachsen lässt.