Das Wort hat Thomas Aeschbacher
Seit ich denken und mich erinnern kann, begleitet mich die Musik, sei es durch Miterleben und Zuhören oder selber Musik spielen. Ich bin ein Spielertyp und liebe den spielerischen Umgang mit vielem im Leben. Für mich ist das Spielen auf einem Instrument auch eine Art Spiel, mit dem Anspruch zu gewinnen. Das heisst: das Instrument möglichst gut zu beherrschen.
Ich hatte das grosse Glück, in einer musikalischen Familie aufzuwachsen. Bereits mit meinem Grossvater erlebte ich, wie er alte Lieder sang und auf dem B-Bass an den Familienfesten, zu denen man sich jeweils im Eggiwil traf, spielte. Später hörte ich meinem Vater zu, wie er stundenlang auf der Trompete übte, mit dem Örgeli spielte oder vereinzelt auch eine alte Gitarre zur Hand nahm. Wichtig zum aktiven Musizieren kam dazu, dass wir einen Plattenspieler und ein Tonband zum Aufnehmen hatten. Nebst Kasperliplatten hörten meine Schwester und ich klassische Musik von Mozart, Schlagerplatten und vor allem eine Schwyzerörgeliplatte der Formation «Druosbärg-Büeble mit em Sity Domini».
Mein eigenes erstes Instrument war die Stimme und ein farbiges Xylophon mit zehn Tönen – genial! Wir sangen in der Familie, an Festen und im Auto (zum Radio). Auf diesem Xylophon spielte ich stundenlang. In der Schule lernte ich zuerst Blockflöte und ging während Jahren in die Klavierstunde. Parallel dazu zeigte mir mein Vater schon früh einige Begleitakkorde auf einem zweireihigen alten Örgeli. Schon bald konnte ich ihn bei einigen Stücken begleiten. Diese Abwechslung gefiel mir sehr. So konnte ich auch an unseren Familienfesten im Eggiwil bei ein paar Stücken mitspielen.
Während meiner Seminarzeit kamen zusätzlich die Gitarre und die Steeldrum dazu. Das Spielen und der Klang insbesondere der Steeldrum faszinierten mich sehr, so sehr, dass ich über zehn Jahre in einer Steelband mitspielte. In dieser Zeit kauften wir ein Schlagzeug. Innert Kürze lernten wir damit umzugehen. Viermal besuchte ich mit meinen Eltern das Jazzfestival in Bern, sah und hörte legendäre Jazzmusiker und kaufte jeweils eine Platte. Diese hörte ich immer und immer wieder. Schon bald versuchte ich die Melodien auf dem Klavier nachzuspielen.
Heute – Jahre später – höre ich immer noch gerne zu, wenn eine Melodie erklingt oder ich selber spiele. Der Klang, das Spielen fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
Thomas Aeschbacher
Schwyzerörgeler

23.03.2017
VON THOMAS AESCHBACHER