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Geris Ländlertipp vom 1. März 2017

Im Alter des Stimmbruchs

Ungefähr im 14. Lebensjahr setzt bei Jungen der Stimmbruch ein. Bis zu diesem Zeitpunkt singen Kinder und Jugendliche in den Stimmlagen Alt und Sopran. Danach verändern sich die Stimmen, werden rau, brüchig und instabil. Die Stimme eines Jungen sinkt im Stimmbruch um eine Oktave. Schliesslich entwickeln sich rund zwei Drittel der Jungenstimmen zu Bass- oder Bariton-Stimmen. Nicht alle, die am Aschermittwoch belegt, krächzend und heiser tönen, stecken jedoch in der Stimmbruchphase. Genau hinhören!

Aber eigentlich geht es hier gar nicht um Stimmveränderungen. Viel mehr soll aufgezeigt werden, in welchem Alter heutige Ländler-Koryphäen schon total angefressen waren von der Innerschweizer -Volksmusik. Der Klarinettist Dani Häusler erklärt das so: «Jörg Wiget, Philipp Mettler und ich haben uns bereits in der Zeit vor unserem Stimmbruch kennengelernt. Wir waren alle total angefressen von der Innerschweizer Volksmusik und haben zusammen geübt, Noten und Platten ausgetauscht und stundenlang Musik gehört. Die grössten Vorbilder für uns waren schon damals Carlo Brunner und Willi Valotti».

In den 80er-Jahren, auf die Dani Häuslers mit seinem Statement hinweist, waren die Verkaufszahlen von Plattenproduktionen noch so gut, dass Kapellen nicht nur mit den Stammformationen ihre eigenen Tonträger produzierten, sondern auch in verschiedenen Besetzungen und in grösseren Formationen Aufnahmen realisierten. Hieraus entstand eine Idee und das heutige Konzept. Carlo Brunner, Philipp Mettler, Dani Häusler an Klarinetten und Saxofonen, Willi Valotti, Martin Nauer und Jörg Wiget an den Handorgeln, Gaby Näf am Klavier und Klarinette sowie Sepp Huber am Kontrabass fanden sich zum Projekt «Innerschwiizer Ländlersternstund» zusammen, das bereits in den letzten beiden Jahren in diversen Konzerten begeisterte.

Jetzt haben sich diese hervorragenden Musiker trotz der heute bekannten Absatzschwierigkeiten auch für die Produktion einer CD entschieden und gehen mit dieser ab April bis Mitte Juni auf eine weitere Konzert-Tournee nach Walenstadt, Engelberg, auf den Säntis, nach Gersau, Oberägeri, Lauenen und schliesslich Weggis ans Heirassa-Festival. Das gemeinsame Musizieren zwischen Vorbildern und Nacheiferern, aber auch die vielen positiven Reaktionen aus dem Publikum, sollen den Musikern bestätigt haben, dass diese Art von Musik etwas wirklich Besonderes ist. Und so ist es. Sie wird in unterschiedlichen Besetzungen mehrstimmig gespielt, sich aber auch in den Eigenarten der Kapellen Carlo Brunner, der Gupfbuebä und Willi’s Wyberkapelle manifestieren, aus denen das Innerschwiizer-Ländlersternstund-Projekt zusammen gesetzt ist.

 

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch