Geris Ländlertipp vom 1. November 2016

Lieber Örgälä statt Nörgälä

69. Mal lädt die Einscheller-Vereinigung der March am nächsten Samstagabend zu ihrem Schwyzerörgäli- und Muulörgäli-Obig ein. Wieder in die Buechberghalle in Wangen. Früher fanden sie teilweise an zwei Wochenenden statt, was die hohe Zahl dieser bodenständigen Anlässe begründet. Fast 70 sind aber so oder so eine stolze Summe.

Erstmals nicht mehr mit dabei ist der Initiant Emil Wessner. Der langjährige OK- und Ehrenpräsident verstarb anfangs dieses Jahres. Der unermüdliche Schaffer hatte 1972 die Idee, einen urchigen Ländlermusikabend zu organisieren, an dem insbesondere Schwyzerörgäli- und Muulörgäli-Formationen dabei sind. Dieses Konzept mit fast haschbien musikalischen Vorträgen immer unter das Motto «cht, sondern auch mit genmoser. Und respektvoll bestaunt von einer Zuhausschliesslich Örgäli-Musik wird bis heute durchgezogen. Zu den Örgeli-Formationen Trio Eidgenossä, Rusch-Büäblä, Ländlertrio Nötzli-Laimbacher, Echo vom Kontrabass-Shop,  Räbloch, Rigigruess, Bründler-Gisler, Habkern, Wurzeltrieb und Schabernack gesellen sich die Muulörgeler vom Aegerisee, das Muulörgäliquartett Stiefelgässler und die Churer Muulörgeler. Mit dabei sind aber auch das Jodelduett Thalmann, die Alphornbläser Höfli und die vereinseigenen Jungschällner. Durch das Programm führt Franz Zihlmann aus Buochs.

Während vieler Jahre moderierte die Nidwaldner-Muilorgili-Legende Chaschbi Gander diesen Örgäli-Abend. Er präsentierte sich jeweils nicht nur in seinem mit Bergblumen reich bestickten Hirthemd, sondern auch im herrlichen Nidwaldner-Dialekt seines Kantons. Und Chaschbi entlockte bei seinen Vorträgen seinem Muilorgili die lüpfigsten Töne. Der Zufall wollte es, das der immer noch rüstige, 88-jährige (!) Chaschbi am letzten Sonntag in Giswil einige Kostproben seines immer noch eindrücklichen Spiels zum Besten gab. Begleitet von Schwager Dolfi Rogenmoser (82!) und bestaunt von einer Zuhörerschaft, die mucksmäuschenstill und fast ehrfürchtig den typischen Gander-Tänzen lauschte.

Emil Wessner stellte seinen «Örgäli-Obig» immer unter das Motto «Lieber Örgälä statt Nörgälä». Gander am Sonntag darauf angesprochen: «Momou, das stimmt. Muisig losä oder säuber muisig machä isch gscheyder, ous eister umä nergälä, und laad einä la out wärdä».

 

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