Geris Ländlertipp vom 5. April 2017

Mehr stille Zärtlichkeiten

Am nächsten Wochenende erfährt das höchst erfolgreiche Jodelmusical «Stille Zärtlichkeiten» in Kägiswil OW seine drei letzten Aufführungen. Dort wird sich das, was bisher an rund zehn verschiedenen Aufführungsorten in der ganzen Schweiz immer eintraf, erst recht wiederholen. Was die Darsteller, allesamt bekannte Jodlerinnen und Jodler aus der ganzen Schweiz, sowie das Musicalorchester Willis Wyberkapelle unter der Leitung von Willi Valotti und Simon Lüthi dem Publikum in 30 Vorstellungen präsentierten, berührte die Seelen der Besucher.

Ruedi Roth (Drehbuch), Franziska Flückiger (Choreografie) und Peter Zimmermann (Regie) wagten mit ihrem Musical ein Projekt, das sowohl den Jodelgesang als auch die Schweizer Volksmusik in hohem Masse bereichert. Und die Herzen trifft! Was spätestens dann der Fall ist, wenn die Zuschauer zur aufwühlenden Musik («Chum hei», Komposition von Willi Valotti) beim Tod des bärbeissigen Berggasthofwirts Heiri auf die Bühne starren und kaum wagen, ihren Kopf zu drehen, weil sich ihre Augen mit Tränen füllen. Dramaturgie pur, die leider auch im Leben spielt: Nach einem tödlichen Unfall eines Jodlers und Mitspielers während der Tournée, hat Ende Januar ein Skiunfall eine weitere tragische Lücke in die Reihen des Ensembles gerissen und zur Absage der anberaumten Aufführung in Kägiswil geführt. Nach Krisensitzungen und ersten Zweifeln über die Fortsetzung des Musicals, folgen dort nun doch die ausverkauften Vorstellungen am Samstagabend und Sonntagnachmittag, während für Samstagnachmittag eventuell noch wenige Tickets erhältlich sind.

Die drei Inszenierungen in Kägiswil, einem Ortsteil der Gemeinde Sarnen, sind voraussichtlich aber nicht gleichzeitig auch das Ende des Projektes. Wie Recherchen ergaben, soll die erfolgreiche erste Staffel eine Zweitauflage erfahren. Sie dürfte im September beginnen, wieder landesweit an zehn Orten aufgeführt werden und im Juni 2018 am Zentralschweizerischen Jodlerfest in Schötz ihre Dernière erfahren. Das Orchester in gehabter Besetzung und die Mehrheit der Darsteller sollen erneut mit von der Partie sein, einige wenige neue Leute müssen noch gefunden und eingeführt werden. Sobald sie definitiv festgelegt sind, werden die neuen Daten im Internet und in den Medien veröffentlicht.

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