Geris Ländlertipp vom 22. März 2017

Klavierdeckel und Chlötzli

Das Kultur- und Kongresszentrum in Luzern ist ein multifunktionaler Bau, der am Europaplatz nach den Plänen des Pariser Architekten Jean Nouvel gebaut und 1998 eröffnet wurde. Der Konzertsaal mit 1840 Sitzplätzen ist berühmt für seine phänomenale Akkustik. Dort finden immer wieder auch volkstümliche Konzerte statt. Mit ihnen wird quasi eine Tradition fortgesetzt.

Das alte, 1996 abgerissene Kunsthaus war regelmässig Gastgeberin von Ländlerkonzerten. Verantwortlich dafür war Alois Schilliger, der neben andern Formationen auch mit seiner Kapelle Heirassa auftrat. Legendär ein Tondokument, als Schilliger beim Ueli-Schottisch für einige Sekunden als Solist überraschte, in dem er in der Wiederholung des ersten Teils den Deckel des Klaviers im Takt zu und aufschlug. Das entsprechende Live-Tondokument ist auf Youtube zu hören, weitere Beispiele des Klavierdeckel-Solos auf Youtoube auch zu sehen.

Solch originelle Einlagen erlauben die Konzertflügel im heutigen KKL nicht mehr. Am letzten Sonntag hat dort im Rahmen des Konzertes Perlen der Volksmusik Julius Nötzli mit seinen Chlötzli in einer Weltpremiere zwar ebenfalls für Spektakel gesorgt, selbst gemütliche Volksmusikkonzerte passen sich ansonsten der Aura der «Heiligen Halle» an.

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