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Geris Ländlertipp vom 27. September 2017

Wenn das Herzstück fehlt

Ebenso wie der gestern zu Ende gegangene, dreitägige Siebner- Märt oder das andere Chilbi-und Markt-Grossereignis im Linthgebiet, der am 5. Oktober bevorstehende Kaltbrunner Jahrmarkt, steht jährlich auch die Steiner-Chilbi vor der Tür. Sicher sie ist schweizweit alleine schon vom Namen des gleichnamigen Jost Ribary-Tanzes her ein Begriff. Wie zu den erwähnten Märkten nach wie vor Tausende, strömten in früheren Jahren jeweils auch unzählige Ländlerfreunde ins schwyzerische Stauffacher-Dorf. Dort treffen sie sich noch immer. Auch am kommenden Wochenende.

Nach wie vor präsentieren Lokale wie der «Löwen» mit der legendären Wirtin Romi Suter bestbekannte Ländlerformationen wie das Echo vom Maisgold am Samstag, Betschart-Müller am Sonntag oder Edy Wallimann- Hanspeter Reichmuth ab Montagnachmittag. Aber auch das «Kündig», wo 1933 Jost Ribary seinen berühmten Schottisch in der damaligen «Bierhalle» zum ersten Mal spielte. Heuer sind dort am Sonntag Jost Ribary – René Wicky und am Montag ab 15 Uhr die Gupfbuebä zu hören. Auch die Ländler-Wurlitzer, das Handorgelduo Schmidig-Zehnder, die Kapellen Guido A. Distel, Echo von der Steineraa oder Echo vom Gnipen, Martygruess, BöSCHmidig oder die LK Frowin Neff machen in andern Lokalen Musik, «zeitgemäss» legen hingegen da und dort auch DJ’s Platten auf oder Alleinunterhalter singen Schlager und anderes.

Der Samstagnachmittag gehört erneut dem Volksmusiknachwuchs. Die Plattform der Jungmusikanten hat sich bewährt. Zum achten Mal werden die Jungen im «Musikkarussell» respektive in fünf Lokalen von bestbekannten Musikanten betreut. Das «Musikkarussell» lädt am Samstagabend auch zur Stubete und Tanz mit Andrea Ulrich und Gaby Näf.

Vielleicht ist der Publikumsaufmarsch im Dorf nicht mehr so dicht gedrängt wie einst. Oder wie damals in Kollers «Rössli»,wo jeweils die Luft zum Schneiden war, weil sich alles ins prächtige Schwyzer Holzhaus drängte. Bereits zehn Jahre ist es her, seit das Gasthaus schloss. Wo einst die Hujässler etliche Jahre, ein Carlo Brunner 26, ein Willy Valotti mit der Heirassa und im Trio 38 und ein Hans Aregger 44 Jahre spielten, ist eine Lücke entstanden, die schwer zu schliessen ist. Leider wurde mit dem Ende des «Rössli» der Steiner Chilbi tatsächlich das Herz genommen. Was manche befürchteten. Umso mehr verdienen jene Anerkennung, die sich auch für den traditionellen Fortbestand der Steiner Chilbi engagieren.

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch