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Geris Ländlertipp vom 28. Juni 2017

Ein Haus der Volksmusik

Es gibt viele Häuser, in denen Volksmusik Bedeutung hat. Einfamilienhäuser zum Beispiel, wo musiziert wird. Oder öffentliche, angeschriebene Häuser mit Namen wie «Rössli», «Bären» und «Löwen», in denen Ländler und Co. ertönen. In Altdorf wurde 2006 das «Haus der Volksmusik» gegründet. Heute ist es das schweizerische Kompetenzzentrum für Fragen rund um die Volksmusik. Es unterstützt und fördert die Volksmusik mittels Eigenaktivitäten und musikalischem Austausch vor allem national, aber auch im alpinen Raum und dem weiteren Ausland. Die Tätigkeiten des Hauses der Volksmusik gliedern sich in folgende Bereiche: Kurse und Veranstaltungen, Dokumentation, Auskunft und Beratung, Nachwuchsarbeit, Volksmusik in der Schule sowie Forschung.

Im Bereich Forschung hat das Haus der Volksmusik, das von lic. phil. Markus Brülisauer aus Siebnen geführt und geleitet wird, eine bedeutungsvolle Aufgabe übernommen. Die Sammlung von Handschriften oder alten Tonaufnahmen zur Schweizer Volksmusik blieb bis vor ein paar Jahren grösstenteils Privatpersonen überlassen. Markus Brülisauer: «Leider müssen wir aufgrund gelegentlicher Meldungen annehmen, dass fast täglich bedeutsame Quellen bei irgendwelchen Räumungen im Kehricht landen. Oberste Priorität bei unseren Sammelaktivitäten hat deshalb das Bemühen, bedeutende Ton-, Schrift- und Bilddokumente ausfindig zu machen und zu erhalten».

Ein Aufruf darum heute an alle, die selber solche Sammlungen besitzen oder davon Kenntnis haben: Kontaktieren Sie das Haus der Volksmusik. Es geht diesem nicht darum, private Archive zu plündern, sondern um die Bewahrung solcher Bestände. Und wenn das auch nur in Form einer im Haus der Volksmusik lagernden Sicherheitskopie ist. In zweiter Linie geht es dem Team um Brülisauer darum, bei allfälligen Nachfragen in der Lage zu sein, Auskünfte erteilen und allenfalls Kontakte vermitteln zu können. Und schliesslich möchte das Haus der Volksmusik in Altdorf auch dazu beitragen, dass allfällige Dokumente wie Noten oder alte Tonaufnahmen nicht nur stumme Zeugen bleiben, sondern weiterhin gespielt werden.

In Anbetracht der bevorstehenden Sommerferien und der Tatsache, dass schon in wenigen Wochen ein neues Schuljahr beginnt, sei hier auch auf eine der interessanten Dienstleistung hingewiesen, die das Haus der Volksmusik als Volkskultur-Vermittlerin in der Schule erbringt. Die Angebote teilen sich in die vier Bereiche Konzerte, Schulhauskonzerte, Workshops und Vorträge. Da sind beispielweise Schulhauskonzerte mit Alphorn/Alpofon/Büchel/Lure/Tiba oder Tierhörnern und Trompeten aus aller Welt zu buchen. Und spezielle Volksmusikkonzerte, zu denen interessante Geschichten erzählt werden. Das Haus der Volksmusik vermittelt auch Workshops zu Schweizer Rhytmus-Instrumenten wie Besen, Löffel, Chlefeli und Trümpy. Im Angebot stehen zudem Vorträge über Trachten, Volkstanz, Volksmusik und Jodeln. Gelegenheiten für Kinder (und oft auch Pädagogen) also, Einblicke auch in die eigene, überraschende Volkskultur und Volksmusik zu erhalten.

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch