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Geris Ländlertipp vom 31. August 2016

Auf gute Fortsetzung hoffen

Es sind traurige und freudige Ereignisse, welche in diesen Tagen Menschen insbesondere der Ländlerszene bewegen. Das grossartige Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Estavayer klingt in unseren Ohren auch musikalisch nach. Tausende haben neben dem einzigartigen Schweizer Nationalsport Schwingen auch Schweizer Volksmusik wahrgenommen und diese im Kontext des bodenständigen, traditionellen und wohltuenden Brauchtums neu – oder vielleicht wieder – entdeckt. Manche werden künftig mit jener Art der Marke Schweiz verbunden bleiben, die sie in Estavayer oder auch am Fernsehen erlebten. Und sich ihrer menschlichen und gesellschaftlichen Werte wegen hoffentlich aber auch immer wieder ihrer erinnern. Andere wenigstens für eine Weile. Um ihr spätestens am nächsten Eidgenössischen 2019 in Zug «erstaunt» wieder zu begegnen.

In Rothenthurm ist am 21. August Josef Reichmuth im Alter von 83 Jahren gestorben und am Dienstag dieser Woche zu Grabe getragen worden. Eine grosse Trauergemeinde hat dem «Biberegg-Sebi», wie der Wirt des bekanntesten Ländlermusiklokals der Schweiz von allen liebevoll genannt wurde, die letzte Ehre erwiesen. Seit nahezu 60 Jahren hat Sebi in seiner «Biberegg» jede Woche Ländlermusik-Formationen präsentiert und sein Lokal damit zur absoluten Hochburg der Szene gehievt. Immer wieder fragten sich Gäste und Fans in letzter Zeit, wie es dereinst in der «Biberegg» musikalisch wohl weiter gehen werde, wenn der Sebi einmal nicht mehr unter uns sei. Die Verbundenheit der Angehörigen mit der Ländlermusik stimmt zuversichtlich und nährt die Hoffnung, dass die «Biberegg» für die Ländlerszene der Treffpunkt bleibt, der er schon immer war.

Auch in einem weiteren, ländlermusikalisch bedeutenden Gasthaus scheint sich eine Lösung abzuzeichnen. Im «Rössli» in Appenzell hat die Besitzerin des Hauses, die Appenzeller Alpenbitter AG eine Nachfolgeregelung für Silvia und Alois Rechtsteiner gefunden. Dieser Tage wird Maria Hersche das «Rössli» in Pacht übernehmen. Sie bleibt auch der Ländlermusik verbunden und plant wöchentliche Anlässe. Maria Hersches Vater ist Teil der Kapelle Hersche-Buebe. Die neue «Rössli-Wirtin» hat die Appenzeller- und Ländlermusik also im Blut, was auf die Fortsetzung Anlässe an der Weissbadstrasse und Musik bei Maria wie einst im Mai bei Silvia hoffen lässt.

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch