Glanzvoller Festsonntag bildete den Abschluss eines einmaligen Jodlerfestes
Zentralschweizerisches Jodlerfest Schüpfheim»
Bei viel Wetterglück sorgten der feierliche Festakt am Vormittag und der farbenfrohe Festumzug am Nachmittag für einen prachtvollen Abschluss des 61. Zentralschweizerischen Jodlerfestes 2016 in Schüpfheim in der Unesco Biosphäre Entlebuch.
«Ächt Äntlibuech» war durch und durch spürbar am Höhepunkt des Jodlerfestes, dem Festsonntag. Rund 350 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verbänden durfte OK-Präsident Bruno Stalder am Morgen beim Bahnhof willkommen heissen. Angeführt von der Brass Band Kirchenmusik Flühli folgte ein feierlicher Einzug zur Sporthalle Moosmättili. Hier, in der festlich dekorierten Halle genossen rund 1000 Besucherinnen und Besucher einen besinnlichen, festlichen und unterhaltsamen Festakt.
Moderator Sämi Studer, Redaktor SRF Musikwelle, führte durch die Feier, welche von der Alphorngruppe Entlebuch eröffnet wurde. Christine Bouvard Marti, Gemeindepräsidentin von Schüpfheim freute sich in ihrem Begrüssungswort über die unzähligen freundschaftlichen Begegnungen und über wunderbare Klangbilder. «Es ist Ausdruck davon, was unsere Seele bewegt. Diese Sprache braucht keine Übersetzung», zeigte sich die Gemeindepräsidentin überzeugt und wünschte allen einen schönen Tag nach dem Motto «Ächt Äntlibuech».
Urs Corradini, Pastoralraumleiter der kath. Kirchgemeinde und Anna Probst, Katechetin der reformierten Kirchgemeinde, zelebrierten eine besinnliche, ökumenische Feier. Inspiriert vom Jodlerfest-Logo mit den drei Symbolbildern schlugen sie die Brücke zur Heiligen Dreifaltigkeit und stellten ihre Gedanken unter dieses Motto. Zum Abschluss des besinnlichen Teils rief Heinz Schmid aus Flühli – ein echter Älpler – den Betruf in eindrücklicher Art.
«Schüpfe 2016» hiess das von Urs Zihlmann eigens für dieses Fest komponierte Alphornstück, welches unter der Leitung von Hermann Studer von den Alphornbläsern einfühlsam wieder gegeben wurde. Als Jodlerhochburg bezeichnete Regierungspräsident Reto Wyss das Entlebuch und meinte, da könne er nur loben und schwärmen: Entlebuch sei beim Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen Rom und Mekka in einem. Wyss lobte die echten Werte und hob drei davon hervor, wie sie im Entlebuch gelebt werden: den Glauben, die Heimat und die Arbeit! «Mit diesem Fest wollen wir Luzerner und wir Entlebucher zeigen, was barocke Luzerner Lebensfreude ist», sagte der Regierungspräsident abschliessend.
«Eure Anwesenheit zeugt von eurer Verbundenheit zu unserem wunderbaren Brauchtum, das ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur im Schweizerland ist», sagte Verbandspräsident Richard Huwiler den zahlreichen Gästen. Er lobte das klingende Tal, das Entlebuch, insbesondere die Organisatoren des Jodlerfestes mit den vier Trägervereinen und dankte für das grosse Engagement und die Gastfreundschaft.
«Das Entlebuch ist festerprobt, das darf ich mit gutem Gewissen sagen», so der OK-Präsident Bruno Stalder. Man sage den Entlebuchern nach, dass sie festen können, dass sie aber manchmal auch «Chnebugrinde» seien, meinte Stalder selbstironisch. So ein Jodlerfest verbinde, schaffe Beziehungen, sprenge Grenzen und eröffne Möglichkeiten zu neuen Horizonten. Der OK-Präsident zeigte sich stolz, Gastgeber für das 61. Zentralschweizerische Jodlerfest zu sein. Eine grosse, ehrenamtliche Arbeit sei mit viel Stolz, Begeisterung und grossem Einsatz geleistet worden, freute er sich.
Der Gesamtchor der vier Trägervereine umrahmte die Feier mit dem Lied «Chnebugrinde» von Ruedi Bieri und dem «Schwandhütte-Jutz» von Söpp Zihlmann. Mit zwei humorvollen Liedern sang sich das «Gugelchörli» unter der Leitung von Ruedi Bieri in die Herzen der Anwesenden. Als Höhepunkt im Festakt übergab das OK Sarnen mit Fähnrich Herbert Zemp das Banner ans OK Schüpfheim und in die Obhut des neuen Verbandsfähnrichs Markus Röösli. Nach einem beschwingten Abschluss der Brass Band Kirchenmusik Flühli genossen die Gäste einen Apéro.
An der anschliessenden Pressekonferenz zog der OK-Präsident ein überaus positives Fazit. Es sei alles so abgelaufen, wie es geplant war, freute er sich. Die Gesamtobmänner der Sparten zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Wettvorträge. Die Qualität konnte insbesondere beim Jodeln noch verbessert werden, während man beim Alphornblasen und Fahnenschwingen mit den Höchstklassierungen eher etwas tiefer lag als im Jahr zuvor.
Ein letzter grosser Höhepunkt war der prachtvolle Festumzug am Nachmittag mit rund 50 Umzugsnummern. Die originellen farbenfrohen Sujets wurden von Tausenden von Zuschauern beklatscht. Mit der Ziehung der Tombolapreise und einem Schlusslied des OK’s und der Trägervereine wurde das grandiose Fest offiziell abgeschlossen. Die letzten Juzer und Alphorntöne verklangen indes erst in der späten Sonntagnacht.
Über die drei Festtage besuchten rund 55‘000 Personen das Jodlerfest in Schüpfheim. Damit wurden die Erwartungen des OK’s, welches mit 50‘000 rechnete, übertroffen.
Foto: Bruno Röösli