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Horch was kommt von draussen her

Geris Ländlertipp vom 13. Juni 2018

Emotional am stärksten bewegt hat am vergangenen Wochenende am Heirassa Festival in Weggis wohl «Ländler in Classic» (Toggenburger Orchester unter der Leitung von Ernst Hüberli und Carlo Brunners Superländerkapelle), wo die Kombination Kapelle-Streichorchester tatsächlich die Gefühle der Zuhörer streichelte, bis die Haare zu Berge standen. Oder Alois Schilligers Rigi-Ländlermesse im sonntäglichen Gottesdienst, wo sich des Komponisten ausdrucksstarke Melodien mit dem schilligerharmonisierten Volkslied «Vo Luzern gäge Weggis zue» trafen. Da einten sich hier wie dort Kunst- und Volksmusik, Kunstlied und Volkslied.   

Kunstlieder sind eine Gattung des Liedes, die aufgrund von Musiknoten interpretiert werden. Das Kunstlied setzt eine klassische Gesangsausbildung voraus und unterscheidet sich zum Volkslied ebenso wie die traditionelle Ländlermusik darin, dass sie von Generation zu Generation überliefert sind und oft keinen bekannten Komponisten vorweisen können.

Volkslieder beschreiben alltägliche Situationen, Begebenheiten und Stimmungen des täglichen Lebens. Freude und Frohsinn, Geburt und Tod, Reise und Abschied, Arbeit und Freizeit, Fremde und Sehnsucht, Liebe und Hochzeit, Kind und Alter, Natur, Tiere, Himmel und Erde. Volkslieder sind Wanderlieder, Jagdlieder, Heimatlieder, Trinklieder, Studentenlieder, Seemannslieder, Scherz- und Spottlieder, Morgen- und Abendlieder, auch religiöse Lieder.

Jedes Land hat seine Volkslieder. Von A bis Z. «Alle Vögel sind schon da» ist ein deutsches Volkslied, das auch wir Schweizer kennen. Den Text unseres «Zoge am Boge» kaum, aber die Melodie haben auch viele Deutsche intus. Zu «Horch, was kommt von draussen rein» sind sowohl Texter wie Komponist unbekannt, das deutsche Volkslied singen vor allem Chöre gleichwohl. Auch hierzulande. Zum Beispiel die Kantorei Toggenburg. Anlässlich eines Konzertes am Wochenende aber nicht nur dieses, sondern weitere Schweizer- und Deutsche Volkslieder. Das 16-köpfigeVokalensemble unter der Leitung von Markus Leimgruber widmet sich dem mehrstimmigen vorwiegend klassischen Chorgesang, überrascht aber immer wieder mit Konzerten in verschiedenen Musikstilen. Zusammen mit Willi Valottis Trio Item (Michi Bösch, Geige, Claudio Gmür, Klavier und  Sepp Huber, Kontrabass) erfährt das Zweiländer-Volksliederprogramm mit Sicherheit eine hochstehende volksmusikalische Note. Die Konzerte werden am Samstag um 19 Uhr in der evang. Kirche in Lichtensteig, und am Sonntag um 17 Uhr in der Kirche St. Peter in Wil aufgeführt.

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