Rekordverdächtiges Rigi-Örgelifäscht

200 Jahre nach der ersten Übernachtung auf Rigi-Kulm

Das Treffen von 256 Schwyzerörgeli-Spielerinnen und -Spielern war der Höhepunkt und Abschluss einer grossartigen Jubiläumswoche auf der Rigi. 

Vom 6. auf den 7. August 2016 nämlich waren es auf den Tag genau 200  Jahre her, seit die ersten Gäste im ersten Hotel auf Rigi Kulm übernachteten. Eine Geldsammlung brachte 1815 den Betrag von 971 Franken ein (heute umgerechnet 25’000 Franken), und mit diesem Betrag konnte der damalige Bauherr Martin Bürgi das erste Hotel auf Rigi Kulm erbauen. Mit weiteren 1’400 gesammelten Franken (heute 36’000 Franken) konnte Bürgi den Hausrat und die Hoteleinrichtung beschaffen. 1816 wurde somit das erste Kulmhotel auf der Rigi eröffnet. Das Haus florierte auf Anhieb und drei Jahre nach der Eröffnung logierten bereits 1’000 Gäste auf Rigi Kulm. Ein prominenter Rigi-Besucher kam aber schon viel früher: Johann Wolfgang von Goethe liess sich 1775 auf die Rigi tragen und schrieb in sein Tagebuch: «Die Rigi – ringsum die Herrlichkeit der Welt». Erst viel später nahmen die Rigi Bahnen den Betrieb auf: 1873 ab Vitznau und ab 1875 ab Goldau.

Diese langjährige Rigigeschichte wurde heuer ausgiebig gefeiert. Josef Odermatt von der Marketing-Organisation «RigiPlus» (bekannt auch als OK-Präsident des Heirassa-Festivals) überraschte mit der Idee eines grossen Schwyzerörgeli-Festes: Mindestens 200 aktive Örgelerinnen und Örgeler sollten am 7. August ein fröhliches Stelldichein geben. Odermatts Aufruf wurde erhört! 251 Schwyzerörgeli-Spielerinnen und -Spieler sowie fünf Bassgeiger trafen sich bei herrlichstem Sommerwetter zu einem ungezwungenen Fest auf der Rigi. Alt und Jung spielten fröhlich nebeneinander, wie zum Beispiel der 9-jährige Örgeler Silas oder der 84-jährige Albert Marty aus Arth.

200 Titel mit Bezug zur Rigi
Mit dabei auf der Rigi war auch der «urchige Glarner» Ernst Jakober, welcher mit beliebten Titeln wie «Im Örgelihuus» oder «Alls was bruuchsch» zu den meistgespielten Komponisten der Örgeliszene zählt. Neben seinen beiden Gassenhausern wurde dem Jubiläumsfest entsprechend auch «Happy Birthday» gespielt und als Tüpfli auf dem «i» durfte auch Rees Gwerders «Rigi-tüüfel» nicht fehlen. Bei dieser Gelegenheit erfuhren die Aktiven und das begeisterte Publikum, dass es über 200 Kompositionen gibt, die einen Bezug zur Rigi haben.

Applaus gab es im Anschluss auch für die verschiedenen Formationen, die zwischen den Bahnstationen, aber auch entlang von Wanderwegen, an Bahnböschungen, in den Zügen der Rigi Bahnen sowie in diversen Gastronomiebetrieben munter aufspielten. Folgt auf dieses tolle Fest mit dem Schwyzerörgeli im Mittelpunkt auch ein Eintrag in das Guiness-Buch der Rekorde? Man sollte damit noch zuwarten, denn im nächsten Jahr erhoffen sich die Organisatoren bei einer Wiederholung der Veranstaltung gar eine Beteiligung von 300 Musikantinnen und Musikanten. Man darf gespannt sein!