RunzelStilzli

Schwizerlieder im nöie Chleid

Ganz unverdächtig «RunzelStilzli» nennt sich eine neue Musikgruppe aus dem Bernbiet und Deutschfreiburg, die jetzt ihre erste CD präsentiert.

Die Sopranistinnen Sibylle Aebi-Süess und Christine Lüthi-Küng haben sich für ihr erstes Album der Renaissance berühmter Schweizer Schlager von Arthur Beul verschrieben. So erklingen in neuem Arrangement Melodien wie «Nach em Räge schint d’Sunne», «Am Himmel steit es Stärnli z’Nacht», «Stägeli uf, Stägeli ab» oder «Siebe chlini Änteli» und sieben weitere Beul-Hits. Und natürlich darf in so einem Programm auch Teddy Stauffers «Margritli, i lieb di» nicht fehlen. Die beiden Sängerinnen beweisen sich aber auch als Komponistinnen. «Schnuuf düre» heisst der Titel von Christine Lüthi-Küng, die als Gesangslehrerin schon seit vielen Jahren auch fachliche Beraterin der als Jodlerin bekannten Sibylle Süess-Aeby wirkt. Sibylle hat denn auch einen Text ihrer Kollegin vertont und «S’Zytli» wurde prompt ein Jodellied!

Anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig bei diesem Repertoire ist die instrumentale Begleitung mit Schwyzerörgeli (Bruno Raemy oder Tanja Klaus) und Kontrabass (Martina Genge), sind den Kennern alle Titel doch mit ganzer Orchesteruntermalung bestens bekannt. Nach mehrmaligem Zuhören fühlt man
sich aber ein und die feinfühlige Begleitung wird einem heimelig sympa-thisch. So werden denn auch die beiden Örgeliwalzer «Natur-Höck» und «S’Dessert» von Bruno Raemy in diesem Programm verständlich, wenngleich sie hier – man mag dem Kritiker diese Bemerkung verzeihen – eher als Lückenfüller erscheinen. RunzelStilzli besteht seit 2016 und ist mit einfühlsamem Gesang und freundlichen Stimmen sicher ein beachtenswertes Kleinod in der vielfältigen Schweizer Musikwelt.

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