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Stubete am See(nsationell)

Geris Ländlertipp vom 8. August 2018

Von der Volksmusikseite und -szene her betrachtet, gibt es für das Erreichen und Zustandekommen der Stubete am See eigentlich nur einen Begriff: Sensationell!

Das exakt vor 150 Jahren gegründete Tonhalle Orchester Zürich (TOZ) gehört seit Jahrzehnten zu den besten Sinfonie-Orchestern Europas. Etwa 100 Musikerinnen und Musiker aus über 20 Nationen spielen pro Saison über 100 Konzerte auf der ganzen Welt. Zum Jubiläum diese Saison vorwiegend in den musikalischen Zentren Asiens. Oft aber auch zu Hause in Zürich. Das Spitzenorchester hat über 40 Tonträger eingespielt. Alle Sinfonien von Brahms, Beethoven, Mahler und Schubert, plus Werke von Ravel.

Wegen Umbau des Kongresshauses und der  Tonhalle Zürich am bisherigen Standort am See, wo das Orchester beheimatet ist,  ziehen das TOZ mit seinen Schweizer Konzerten, aber auch die Biennale für Neue Schweizer Volksmusik, die an diesem Ort beheimatete «Stubete am See» vorübergehend in die Tonhalle Maag an der Kulturmeile Zürich-West.

Das TOZ wird vor allem mit klassischer Musik in Verbindung gebracht. Doch auch die Volksmusik hatte von Beginn an immer wieder Platz in der Tonhalle. Jetzt wird wohl auch aufgrund der momentanen Konstellation ein Traum der Organisatoren von «Stubete am See» wahr. Ihr Festival vom 18./19. August 2018 wird erstmals vom weltbekannten Tonhalle Orchester Zürich eröffnet. Das Spitzenensemble präsentiert dabei unter anderem ein neues Werk von Noldi Alder. Der durfte im Mai 2018 bekanntlich zusammen mit Willi Valotti einen Schweizer Musikpreis des Bundesamtes für Kultur entgegen nehmen. Das wiederum passt ausgezeichnet zum Festival-Schwerpunktthema «Alpstein-Spezial». Alders und  Valottis Wohnorte Appenzell und Toggenburg sind nur durch den Alpstein getrennt.

Weitere Alpstein Spezials im Festivalprogramm sind das Referat «Roothuus Gonten» und die Formationen Appenzeller Echo, Brandölzler Striichmusig und Jodelclub Säntisgruess, Streichmusik Edelweiss, Trio Anderscht, Karin Streule Band und StilleKlangRaumZeit.

Typisch für den Alpstein ist auch der Naturjodel, dem man in der Region vor allem abends in Restaurants immer wieder unverhofft begegnet. Ein Jodler stimmt ein Zauerli an, die Anwesenden im Raum unterstützen ihn mit «Gradhäbe». «Stubete am See» vermittelt Festivalbesuchern diese uralte Kultur in zwei je einstündigen Jodelkursen. Der in Benken wohnende Toggenburger Hans Jakob Scherrer wird je max. 25 Personen in das naturverbundene Erlebnis einführen.

Erlebnisse hat Stubete am See selbstverständlich noch viele weitere zu bieten. 40 Konzerte insgesamt, Tanzkurse, Stubeten zum Mitspielen, Kinderprogramme. «Stubete am See» möchte gerne auch neues Publikum aus Zürich und Umgebung ansprechen. Das Festival steht in erster Linie für «Neue Volksmusik». Viele hervorragende Musikerinnen und Musiker, die sich auf Grund ihrer Herkunft mit Überzeugung und Hingabe der traditionellen Volksmusik verpflichtet fühlen, freuen sich mit grosser Lust und Freude aber ebenso darauf, ein offenes Publikum auch mit so genannter WEV-Musik (weiter entwickelte Volksmusik) konfrontieren, überzeugen und begeistern zu dürfen. Das Studieren des vielseitigen Programmes im Vorfeld des Anlasses auf www.stubeteamsee.ch, und das Festlegen einer Auswahl von Konzerten ist allerdings eine empfehlenswerte Voraussetzung.

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch