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Zürich wie Weggis und Appenzell

Geris Ländlertipp vom 30. Mai 2018

Schon zum 31. Mal findet am kommenden Sonntagnachmittag in Zürich der Zürcher Ländlersunntig (Läsu) statt. In elf Lokalen führen elf Musikformationen von 14 bis 18 Uhr volkstümliche Musik in verschiedenen Stilrichtungen auf. Am Ende des Tages versammeln sich alle zur Schlussstubete im «Falcone» in Wiedikon.

Der Zürcher Ländlersunntig hat seine Besonderheiten. Er wird vom Verband Schweizer Volksmusik des Kantons Zürich organisiert. Kraft Sponsoren sind die Veranstalter in der Lage, den Anlass auch gebührend zu bewerben. Dank dem Entgegenkommen der Wirte, welche die Gagen der Formationen übernehmen, ist der Läsu überhaupt durchführbar. Ein weiteres Merkmal des traditionellen Projektes besteht darin, dass die aufspielenden Formationen mehrheitlich aus Stadt und Land Zürich stammen. Nur gerade zwei Kapellen, die Grischuna-Örgeler aus SG/GR, sowie das Handorgelduo Ruedi und Beatrice aus dem Kanton Nidwalden, ergänzen die Zürcher. Andi Brunners Ländlerkapelle, heute im schaffhausischen Neuhaus domiziliert, startete früher unter Winterthur. Dem Läsu eigen ist ferner die Tatsache, dass nirgendwo Eintritt zu zahlen ist. Und: An diesem Sonntagnachmittag wird in den Lokalen überhaupt keine Konzertstimmung aufkommen, sondern zur gespielten Musik lockeres Beizenklima herrschen. Es darf geschwatzt, gelacht und auch getanzt werden.

Als Bühne für Ländlermusik präsentiert sich die Grossstadt Zürich zudem ganz ähnlich wie die Festivalorte Weggis (am übernächsten Wochenende vom 7.-10. Juni) oder Appenzell (3.-5. August). Man zieht auch an der Limmat ebenso wie an der Riviera des Vierwaldstädtersees oder am Fusse des Alpsteins von Ort zu Ort und wechselt die Musiklokale über die Strasse hinweg. Dort in einem  Federel, wechseln später irgendwohin in andere Stadtteile und benützen dazu Tram 2, 9, 11uch keine Konzertstimmung aufkommen, sbegrenzten Raum zu Fuss, hier aufgrund der weiteren Distanzen mit Bahn, Tram und Bus. Läsu-Besucher kommen beispielsweise im Hauptbahnhof an, besuchen dort zuerst die «Brasserie Federal», wechseln später irgendwohin in andere Stadtteile und benützen dazu je nach Strecke z.B. Bus 64, 80, 37 oder Tram 2, 9, 14 usw. Mit der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einher gehe überdies die heute doch einigermasssen rare Besonderheit, mal ein kleines Gläschen über den grossen Durst hinaus zu trinken, erzählen langjährige Läsu-Fans. Was dann schliesslich eben zur typischen Atmosphäre des Zürcher Ländlersunntigs beitrage.

Geris Ländlertipp mit vielen aktuellen Ausgehtipps gibt es jeweils auch akustisch auf www.radiotell.ch